Ohne Abschluss erhalten benachteiligte Jugendliche keinen Ausbildungsplatz und keinen Arbeitsplatz. Sie scheitern an den Anforderungen des Beschäftigungssystems und sind von gesellschaftlicher Teilhabe ausgeschlossen. Jugendliche werden in Warteschleifen geparkt, teilweise über Jahre. Hier ent-steht schleichend ein Potential an sozialem Sprengstoff, das Öffentlichkeit und Politik zu Kenntnis nehmen müssen. Der VBE warnt vor sozialen Folgekosten. Er fordert eine konzertierte Aktion von Bund, Ländern und Kommunen.
Deutschland kann es sich nicht leisten, 10 bis 15% eines jeden Schülerjahrgangs nur für Hartz IV zu beschulen. Deutschland braucht mehr Facharbeiter, die wir nicht durch Anwerbung ausländischer Arbeitnehmer, sondern durch Bildung gewinnen sollten. Dem Arbeitsmarkt dürfen potentielle Arbeitskräfte nicht vorenthalten werden. Schulen wollen individuell fördern, brauchen aber Unterstützung. Es geht um Prävention, nicht um Reparatur.
Der VBE fordert, Benachteiligungen gezielt abzubauen und die Situation gefährdeter Jugendlicher zu verbessern.
- Die Förderung muss früh beginnen, also schon vor dem Schulbeginn.
- Aufgrund gestiegener Ansprüche muss die Ausbildung der Erzieherinnen und Erzieher mindestens an Fachhochschulen erfolgen.
- Schulen brauchen Unterstützungssysteme, die es ihnen ermöglichen, pädagogisch angemessen auf Auffälligkeiten zu reagieren.
- Benachteiligte Jugendliche brauchen Hilfen bei der Berufseingliederung.
- Das Angebot an Ganztagsschulen muss ausgeweitet werden, um Förderung und berufsvorbereitende Angebote zu ermöglichen.
- Eltern sollten bei ihrer Erziehungsaufgabe beraten, begleitet und ggf. zur Erziehungsleistung verpflichtet werden.
- Die individuelle Förderung muss durch Profilpässe, Portfolios und Qualifikationsnachweise bestätigt werden.
Der VBE appelliert an alle Verantwortlichen, keinen Jugendlichen aufzugeben.