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VBE zum OECD-Bildungsreport 2007: Deutschland verliert Ruf als Bildungsland

(lifePR) (Berlin, )
Als „besorgniserregend“ bewertet der Bundesvorsitzende des Verbands Bildung und Erziehung (VBE) Ludwig Eckinger den fehlenden Bildungsoptimismus in Deutschland im Vergleich zu anderen OECD-Staaten. „Die mangelnde Bildungsgerechtigkeit im deutschen Bildungssystem schlägt sich inzwischen auf direktem Wege in einem strukturellen Mangel an Hochqualifizierten nieder“, warnt Eckinger angesichts des jüngsten OECD-Datenreports „Bildung auf einen Blick“. „Dringender denn je müssen die Bildungshürden beseitigt und Bildungschancen unabhängig von sozialer und ethnischer Herkunft ermöglicht werden“, fordert Eckinger. „Wir müssen den Paradigmenwechsel von der Auslese hin zum Prinzip des Förderns und Forderns jeder Schülerin und jedes Schülers vollziehen. Bildung muss sich erkennbar auch für jeden Einzelnen lohnen. Dazu müssen die Bildungshürden weggeräumt werden, durch die jetzt noch fast ein Viertel der Lernenden auf der Strecke bleibt.“

Der VBE hatte Ende voriger Woche in einer Resolution gefordert, allen Jugendlichen eine Chance auf berufliche und gesellschaftliche Teilhabe zu sichern.

„Das frühe Aufteilen der Lernenden in verschiedene Bildungsgänge spiegelt sich negativ in den Erwartungen der Schülerinnen und Schüler an einen Abschluss“, unterstreicht der VBE-Bundesvorsitzende. So würden nur 21 Prozent der Schülerinnen und Schüler in Deutschland einen Hochschulabschluss anstreben, während der OECD-Durchschnitt 57 Prozent betrage. Eckinger betont weiter: „Der enge Zusammenhang zwischen sozialer Herkunft und Bildungsweg findet sich in den Bildungserwartungen der jungen Menschen wieder. Das Zutrauen zu einer möglichen höheren Qualifikation wird im deutschen System beschädigt.“ Es verwundere nicht, so Eckinger, wenn der Anteil von Akademikerkindern an den Hochschulen mehr als zwei Mal so hoch sei als dem Bevölkerungsanteil entsprechend. Gleichzeitig würden vor allem Kinder aus bildungsfernen Familien und mit Migrationshintergrund auf Sonderschulen mit dem Förderschwerpunkt Lernen geschickt, von denen jeder zweite Absolvent keinen Abschluss schaffe.

Der VBE-Bundesvorsitzende wirft außerdem der Kultusministerkonferenz „Versagen bei der Gewinnung des notwendigen Nachwuchses im Lehrerberuf“ vor. „Der OECD-Report bestätigt auf erschreckende Weise das Nichtstun der KMK“, kritisiert Eckinger. „100 ausscheidende Lehrerinnen und Lehrer können nur durch 60 junge Lehrerabsolventen ersetzt werden. Spätestens an diesen Zahlen zerschellen die Sonntagsreden der Politiker von der Bildung als Investition in die Zukunft. Es ist hohe Zeit, den Lehrerberuf aufzuwerten, damit mehr junge Menschen darin ihre Lebensperspektive sehen.“ Zugleich warnte Eckinger die Kultusminister davor, ausgebildete Lehrerinnen und Lehrer aus Haushaltsgründen nicht einzustellen.
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