Weiter sprach Flechsel den Zwiespalt zwischen Anforderungen des Umweltschutzes auf der einen Seite und den wirtschaftlichen Anforderungen andererseits an. "Es hat sich herausgestellt, dass beim Bodenschutz nicht nur der Maschinentyp, Gewichte und Achslasten einen Einfluss haben, sondern Organisation und Einsatzplanung vor Ort die größte Rolle spielen", erklärte er mit dem Hinweis, dass dies beim Einsatz vor Ort zwischen Auftraggeber und Unternehmer mit viel Fingerspitzengefühl geregelt werden muss. Abschließend rief er die Mitglieder auf, zukünftig noch mehr den Zusammenhalt untereinander und über den Verband zu suchen. In diesem Zusammenhang machte er auch deutlich, wie wichtig für Forstunternehmer Schulungen und Qualifikationskurse zur Weiterbildung und für das Zertifikationssystem "Deutsches Forstservice Zertifikat (DFSZ)" sind.
Die Holzmobilisierung war Robert Morigl vom Bayerischen Forstministerium ein wichtiges Anliegen. Er berichtete, dass ein Drittel aller deutschen Wälder in Bayern steht und jährlich ein Potenzial von 21 Millionen Kubikmeter Holz, davon 13 bis 14 Kubikmeter im Privatwald, vorhanden ist. "In den letzten zehn Jahren blieben die Waldbesitzer weit hinter ihren Möglichkeiten", verkündete er mit der Information, dass die Hälfte der 700.000 Waldbesitzer weniger als einen Hektar Waldfläche ihr Eigen nennt und von Forstunternehmern oder forstlichen Zusammenschlüssen sehr schwer zu erreichen sind. "Wir müssen alles dafür tun, dass dieser nachhaltige Rohstoff auch bewirtschaftet wird, denn die beste Art und Weise, die Natur zu schützen ist, auch den Wald zu nutzen", gab er zu bedenken.
"Die forsttechnische Beratung ist in der Vergangenheit etwas zu kurz gekommen, das soll sich ändern", erklärte Morigl weiter mit dem Ziel, die Forsttechnik-Kompetenz für die Beratungstätigkeit für den forstlichen Außendienst zu erhalten. Geplant sei eine dezentrale Fortbildung vor Ort zusammen mit den örtlichen Akteuren.
Heinz Läufer, der Leiter des Teilbereichs "Strategischer Einkauf" bei der Bayerischen Staatsforsten (BaySF) setzte auf einen konstruktiven Dialog mit den Forstunternehmern. "Wir haben Ihre Situation im letzten Jahr sehr ernst genommen und uns Gedanken gemacht, wie wir darauf reagieren", meinte Läufer. So sei die BaySF an einer langfristigen Zusammenarbeit interessiert, was künftig in Form einer Spezialisierung oder Kooperation der Forstunternehmer umgesetzt werden könnte. Ein Teil der Strategie sei, "Sonderholzerntemaßnahmen" wie Holzernte auf Weichböden oder Stehendentnahme von Starkholz über Verjüngung zu bündeln und in eigenen Vergabeeinheiten anzubieten. Damit nicht Investitionen in den Sand gesetzt werden, sei dabei unbedingt der Dialog mit dem einzelnen Forstbetrieb über die jeweils notwendige Forsttechnik nötig.
Eine Alternative zur Spezialisierung sei die Kooperation, wobei die Bietergemeinschaft die einfachste Form ist. "Die Wirtschaft macht es, warum nicht auch die Forstunternehmer?", fragte Läufer in die Runde.