Die geringe Ernte 2010 in Baden-Württemberg hat seine Ursache vor allem durch die kalten Tage während der Blütezeit der Reben, was zu Verrieselungsschäden geführt hat. Die Beeren je Traube waren kleiner und führten zur geringeren mengenmäßigen Traubenernte. Der Witterungsverlauf war während des Jahres sehr extrem, Regenperioden und eher trockene Wochen wechselten sich ab. Winzer und Weingärtner mussten sich auf eine gestaffelte Weinlese aufgrund des unterschied-lichen Reifegrades der Traubensorten einstellen, die Absprache mit den aufnehmenden Weinkelle-reien war notwendig, dadurch war gewährleistet, dass sortenspezifische besonders gute Qualitäten in den Keller kamen.
Trotz geringer Erntemengen wird es keine Engpässe in der Versorgung der Weinkonsumenten mit badischen und württembergischen Weine geben. Bei einigen speziellen Sorten, Spezialitäten und Raritäten wird die Reserve im Keller schneller abnehmen. Das Preisniveau ist stabil bis leicht stei-gend einzuschätzen.
Insgesamt werden die baden-württembergischen Weingüter und Weinkellereien im VdAW 16,5 Millionen Liter Wein des Jahrganges 2010 erzeugen, davon 70 Prozent als QbA-Wein und 30 Prozent Prädikatswein. Der Abverkauf älterer Weine nimmt zu, die Vorräte entsprechend ab. Der neue Jahrgang wird nach Weihnachten auf den Markt kommen. Trotz leicht abnehmendem Weinkonsum in Deutschland hat der Verkauf badischer und württembergischer Weine eher im ver-gangenen Wirtschaftsjahr zugelegt. Ein Drittel des Umsatzes wird mit Spätburgunder, Trollinger und Lemberger erzielt; an zweiter Stelle liegt Müller-Thurgau, Weiß- und Grauburgunder.