"Der private Landhandel ist mit seinen Erfassungseinrichtungen für eine schlagkräftige Annahme und Aufbereitung von Körnerfrüchten gerüstet. Leistungsfähigkeit und Flexibilität des privaten Landhandels stehen für eine hohe Kundenzufriedenheit", betont Lohrmann. Die immer größere Schlagkraft der Erntemaschinen verkürzte die Kampagne zusehends. Damit jedoch die in der Technik angelegten Leistungsreserven auch tatsächlich realisierbar werden können, müssten alle Glieder der Erntekette eng aufeinander abgestimmt sein. Neben dem unverzüglichen Abtransport von Raps und Getreide vom Feld, sei hier vor allem der Erfassungshandel als aufnehmende Hand gefordert.
Im Vergleich zum Vorjahr hat die Frühjahrswitterung eine gute Entwicklung der Getreidebestände ermöglicht. Fehlende Niederschlagsmengen im Juni haben regional durch die Hitze zu Trockenschäden geführt. Dementsprechend wird eine durchschnittliche Getreideernte erwartet. Der Mengendruck dürfte nicht so groß werden, so daß sich mancher Verarbeiter verkalkuliert haben dürfte. Die Branche hofft weiter auf ein gutes Erntewetter, damit die reifen Bestände zügig und bei Weizen ohne Fallzahlprobleme eingebracht werden können.
Schwierig einzuschätzen ist derzeit der Markt für Getreide. Die positiven Meldungen für eine globale Getreideernte und die Deckung vieler Verarbeiter mit Getreide aus der alten Ernte haben im vergangenen Jahr zu einem Preisrückgang geführt, welcher sich in den letzen Wochen deutlich stabilisiert hat. Spekulationen der verarbeitenden Betriebe auf einen Mengendruck in der Ernte und damit verbundene Kaufzurückhaltung gehen ins Leere. Derzeit gibt es Spielraum für eine positive Preisentwicklung für die neue Ernte.
Mit Blick auf die gestiegenen Betriebsmittelpreise sind die Landwirte auf ordentliche Marktleistungen ihrer Produktion angewiesen. Die Produktionskosten in der Landwirtschaft sind vor allem bei Düngemitteln und Energie enorm angestiegen.