„Da die neuen EU-Tarife bei einigen Netzbetreibern erst Ende August in Kraft treten, sollten alle Verbraucher, die vorher ihren Urlaub im Ausland verbringen, ihren Anbieter nach meist vorhandenen ‚Holiday-Special-Tarifen’ fragen“, empfiehlt VATM-Geschäftsführer Jürgen Grützner.
„Die sind im einen oder anderen Fall sogar noch deutlich günstiger als die EU-Tarife und meist auch über das Internet buchbar.“ Dabei sollten Reisende die Tarifwahl auf jeden Fall von ihrem Nutzungsverhalten abhängig machen, rät der Verband. So lohnten sich zum Beispiel die in manchen Tarifen enthaltenen monatlichen Grundgebühren dann kaum, wenn sich der Verbraucher nur selten oder kurz im Ausland aufhalte.
Nach den Berechnungen des VATM sind die Einsparungen im Vergleich zu den bisherigen Tarifen in absoluten Zahlen wie auch prozentual umso höher, je öfter und länger vom Urlaub aus mobil nach Hause telefoniert wird. „Wer sich aus dem Ferienort nur ein- oder zweimal kurz zuhause meldet und keine Anrufe entgegennimmt, wird auf der Handy-Rechnung kaum feststellen, dass sich die Tarife geändert haben“, so Grützner. „Wer hingegen beispielsweise im Spanien-Urlaub vom Handy aus sechs achtminütige Gespräche nach Deutschland führt und zehn SMS versendet, spart dabei im günstigsten Fall deutlich über 20 Euro.“
Bei vielen Verbrauchern ist nach Einschätzung des Verbandes das Wissen um die neuen Tarife für mobiles Telefonieren vom Ausland nach Deutschland noch nicht angekommen. „Aus Angst vor bösen Überraschungen auf der Handy-Rechnung nach dem Urlaub nutzen bislang viele deutsche Reisende ihr Mobiltelefon im Ausland kaum“, erläutert der VATM-Geschäftsführer. „Und die meisten trauen sich kaum, im Ausland eingehende Anrufe anzunehmen. Aufgrund der bisherigen 2 Tarife ist das durchaus nachvollziehbar und sicher mit ein Grund dafür, dass die Handy-Nutzung in Deutschland im internationalen Vergleich sehr niedrig ausfällt.“
Der VATM ist sich jedoch sicher, dass die Mobilfunknutzung der Deutschen im Ausland künftig erheblich ansteigen wird, wenn die neuen Tarife im Markt hinreichend bekannt sind. „Allein dadurch, dass Urlauber dann auch eingehende Gespräche entgegennehmen und ihre Mailbox abfragen werden, wird sich das bisherige Gesprächsvolumen mindestens verdoppeln“, prognostiziert Grützner abschließend.