So bedauerte er zu Anfang seiner Ausführungen, dass der Begriff Heimat heute zuweilen durchaus negativ im Bewusstsein der Öffentlichkeit geprägt sei. Dies habe seine Ursachen auch in der Zeit des Nationalsozialismus, als „Heimat“ mit der so genannten „Blut- und Bodenideologie“ in Misskredit gebracht wurde. Umso mehr sähen es die Bezirke als ihre Aufgabe an, Heimat in all ihrer Vielfalt für die Menschen erfahrbar zu machen und diesen Begriff dadurch positiv zu gestalten. Teilweise werde Heimat immer noch auf Klischees reduziert. Dahinter stehe das Bedürfnis nach einfachen, wohlgeordneten Verhältnissen, nach Überschaubarkeit und Idylle. Auch gewisse Teile des Tourismus entsprächen einem solchen Bild.
Dabei sei Heimat, so Manfred Hölzlein viel mehr. Sie sei von zwischenmenschlichen Verbindungen geprägt, von Sprache, Dialekt oder von familiären Bindungen, aber auch von geographischen Gegebenheiten. In diesem Zusammenhang verstünden sich die Bezirke weit mehr als nur ein „kultureller Dienstleister“. Sie seien Ansprechpartner für alle Bürger, für Fachleute wie Laien, für Journalisten wie Kritiker aus anderen Bereichen. Heimat werde gelebt in den Angeboten der Musik, Literatur, Malerei und bildenden Kunst. In all diesen Bereichen wiesen die Bezirke ein dicht geknüpftes Netzwerk auf, das die Regionen im Freistaat auf lebendige Weise widerspiegle. Manfred Hölzlein: „Unsere regionale Kulturarbeit ist ein bedeutender Aktivposten in der flächendeckenden Grundversorgung verschiedener Angebote.“ Seinen besonderen Dank sprach der Präsident hier den Bezirksheimatpflegern aus, deren Einsatz für die Kultur unmittelbar an der Basis der Menschen nicht hoch genug gewürdigt werden könne. Sie seien ein wichtiger Grundpfeiler der gesamten regionalen Kulturarbeit der Bezirke. Dies gilt auch für die integrative Kulturarbeit, die sich vor Ort auch dem Miteinander der älteren und der jungen Generation verpflichtet fühlt. Diesem Anspruch möchten die Bezirke auch in Zukunft im engen Schulterschluss mit den Kommunen, den anderen Spitzenverbänden und der bayerischen Staatsregierung gerecht werden. Denn, so der Verbandspräsident, die Kultur sei und bleibe ein zentraler Aufgabenschwerpunkt für die dritte kommunale Ebene, dem man sich mit hoher Sachkompetenz und viel „Herzblut“ weiterhin stellen werde.