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Vom Trikot bis zur Tribüne: Kein Fest ohne Farben

Dieser Sommer zeigt es mit der Fußball-EM und der Olympiade in Paris wieder ganz deutlich: Farben sind allgegenwärtig im Sport und bestimmen ihn sogar maßgeblich.

(lifePR) (Frankfurt am Main, )
Farben sind allgegenwärtig im Sport und bestimmen ihn sogar maßgeblich. Sportereignisse sind immer auch Spiele der Farben. Sie kleiden Athleten, gestalten die Sportstätten und machen die Teilnahme und den Besuch von Sportveranstaltungen zu einem nachhaltigen Erlebnis. Dabei sind sie weit mehr als nur ein ästhetisches Element. Farben haben tiefgreifende psychologische, physiologische und funktionale Auswirkungen. Sie sorgen für Dynamik, Zusammengehörigkeit, Identität und die Einhaltung der Spielregeln. Die Wahl der Trikotfarben kann die Leistung und Wahrnehmung von Sportlern beeinflussen, während Farben und Beschichtungen in und an Sportstätten zur Orientierung, Sicherheit und Atmosphäre beitragen.

Unentbehrlich in jeder Disziplin           

Lacke und Farben sind in nahezu allen Disziplinen unentbehrlich, damit sportliche Auseinandersetzungen überhaupt regelkonform durchgeführt werden können, zum Beispiel durch das Aufbringen von Begrenzungslinien auf Sportplätzen. Je nach Sportart und Ort werden an diese Markierungsfarben unterschiedliche Anforderungen gestellt. So müssen Rasenmarkierungen auf dem Fußballfeld strahlend weiß sein, gleichzeitig aber auch der Witterung trotzen, damit sie jederzeit gut sichtbar sind. Ökologische Kriterien sind ebenfalls entscheidend, nicht nur Greenkeeper legen Wert auf den Erhalt des satten Grüns: Deshalb werden Farben für diese Markierungen nahezu vollständig aus mineralischen und pflanzlichen Rohstoffen hergestellt, um das Wachstum der Pflanzen nicht zu beeinträchtigen. Im Innenbereich wiederum müssen Sportmarkierungen besonders abriebfest und prägnant sein, häufig kommen daher robuste und widerstandsfähige Beschichtungen aus Acryl zum Einsatz.

Hochwertig, langlebig und trittsicher

Gerade im Indoor-Bereich sind Sportböden extremen Belastungen ausgesetzt. Hochwertige Beschichtungen sind daher gefragt, die Böden schützen und langlebiger machen. Strenge gesetzliche Auflagen stellen zusätzliche Anforderungen: Laut der europäischen Sportbodennorm kommt es besonders darauf an, dass die Böden rutschfest und trittsicher sind. Im Fachjargon spricht man vom sogenannten „Gleitreibungswert“, den es zu beachten gilt, um die Unfallgefahr zu reduzieren und so die Sicherheit der Athleten zu gewährleisten. Für Hallenböden aus Linoleum, PVC, Kautschuk oder Parkett eignen sich in der Praxis zum Beispiel hochwertige wasserbasierte 1- oder 2-Komponentenlacke, etwa aus Polyurethan (PUR).

20 Tonnen Farbe für ein Stadion

Neben ästhetisch beeindruckenden Farb- und Raumkonzepten kommen Farben und Lacke in Sportstätten auch aus anderen Gründen ins Spiel: So erfüllen sie beispielsweise in Fußballstadien eine wichtige Schutzfunktion für die Konstruktion. Die mechanische Beanspruchung, wenn Zehntausende Fans ihre Mannschaften enthusiastisch anfeuern, aber auch Wind und Wetter, hinterlassen Spuren und beschädigen die Betonoberflächen der Tribünen. Die Sanierung von Fußballarenen ist deshalb häufig eine echte Herkulesaufgabe. So wurden etwa in Deutschlands größtem Fußballtempel, dem Signal-Iduna Park in Dortmund, bei einer Tribünenrenovierung vor einigen Jahren mehr als 20 Tonnen Material verbraucht. Herausfordernd für die Planer in so großen Arenen sind die Anforderungen an die Betonbeschichtung der Tribünen. Sie müssen sehr dünn sein und trotzdem bestmöglichen Schutz vor mechanischer Belastung und Witterung bieten. Die Begebenheiten vor Ort sind von Stadion zu Stadion unterschiedlich. Im Falle des Signal-Iduna Parks entschied man sich für eine zweistufige Sanierung: Zuerst wurden weniger beanspruchte Betonflächen mit einer speziellen Lasur auf Acrylat-Dispersions-Basis beschichtet. Sie ist äußerst witterungsbeständig und verhindert das Eindringen von Wasser und Salz. Stark beanspruchte senkrechte und begehbare horizontale Flächen und Treppen brauchten einen extra Schutz. Sie wurden zuerst mit einer Beschichtung auf Basis von Epoxidharz grundiert und anschließend mit einem Polyurethanlack versiegelt. Auch die Sicherheit der Stadiongänger spielt eine wichtige Rolle: So müssen Beschichtungen auf den Sitzflächen und Bodenbereichen der Tribünen rutschfest und leicht zu reinigen sein. Hier kommen oft Speziallacke zum Einsatz, die eine hohe Abriebfestigkeit und Langlebigkeit bieten.

Trikotfarben: Mehr als Mode

Denken wir an Sportmannschaften, dann assoziieren wir sofort auch ihre Vereinsfarben. Sie sind ein entscheidender Teil der Identität eines Teams. Farbpsychologen haben nachgewiesen, dass sie sowohl eine psychologische als auch eine physiologische Wirkung auf Spieler und Fans haben können. Denn Farben haben die Kraft, Emotionen hervorzurufen, Stimmungen zu beeinflussen und sogar das Verhalten zu ändern. Es wird oft behauptet, dass Teams in roten Trikots häufiger gewinnen. Denn Rot wird mit Dominanz, Energie und Aggression assoziiert. Ein rotes Trikot kann einem Spieler das Gefühl geben, stärker und selbstbewusster zu sein. Die Farbe Blau hingegen wird oft mit Ruhe, Intelligenz und Stärkung der Konzentrationsfähigkeit in Verbindung gebracht. Spieler in blauen Trikots könnten sich dadurch besser auf ihre Leistung fokussieren und kühlen Kopf bewahren. Gelb hingegen strahlt Optimismus und Energie aus. Spieler in gelben Trikots können sich dynamischer und enthusiastischer fühlen. Die Farbe kann auch die Stimmung der Fans heben und für eine positivere Atmosphäre im Stadion sorgen. Allerdings kann die Wahl einer bestimmten Trikotfarbe auch ganz praktische Gründe haben. So sind beispielsweise Gelb und Orange auf dem Spielfeld leichter zu erkennen. Dies kann die Kommunikation und Koordination zwischen den Spielern verbessern und Fehler reduzieren. Nicht zu vergessen ist die Wirkung der Trikotfarben auf die Fans. Sie identifizieren sich mit den Farben ihres Teams und tragen ihre Vereins- oder Landesfarben mit Stolz und Leidenschaft. Die kollektive Energie, die von einer farblich einheitlich gekleideten Fangemeinde ausgeht, motiviert das Team zusätzlich und setzt den Gegner unter Druck. Dennoch hängen Sieg oder Niederlage am Ende nicht allein von den Farben ab. Teamgeist, Können und hartes Training sind letztlich die wichtigsten Grundlagen für einen Sieg.

Tradition mit Schwarz-Rot-Gold

Die Farbwahl der meisten Nationaltrikots ist alles andere als zufällig. Sie sollen die Geschichte, die Kultur und die Werte eines Landes repräsentieren. So tragen die Spieler der deutschen Nationalmannschaft nicht nur die Trikots, sondern auch ein Stück deutsche Identität auf ihren Schultern. Seit dem ersten Länderspiel 1908 tragen die deutschen Fußballer traditionell weiße Trikots mit schwarzen Hosen, auch wenn sie sich im Laufe der Jahre mit schwarz-rot-gelben Applikationen weiterentwickelt haben, die dezent auf die Farben der Nationalflagge verweisen. Das Auswärtstrikot hingegen bietet den Designern mehr Spielraum und hat sich im Laufe der Jahrzehnte häufiger verändert. Zuletzt haben wir schwarze, rote und sogar neongrüne Varianten gesehen, die das klassische Design modern interpretieren. Für die  Fußball-EM 2024 wurde  ein pink-violettes Trikot kreiert, das zunächst kontrovers diskutiert wurde, dann aber recht schnell ausverkauft und nun als meistverkauftes Auswärtstrikot der DFB-Geschichte gilt.

Olympia in Paris – ein Festival der Farben

Auch bei den olympischen Spielen triumphieren Farben. Schon die offizielle Olympiaflagge ist ein Bekenntnis: Die fünf ineinander verschlungenen Ringe in Blau, Gelb, Schwarz, Grün und Rot auf weißem Hintergrund symbolisieren die fünf Erdteile, denn diese sechs Farben seien in sämtlichen Nationalflaggen der Welt enthalten. In diesem Jahr ist Paris nach 1924 zum zweiten Mal Ausrichter der Olympischen Spiele. Die aktuelle Farbwahl und Typografie erinnern an dieses Jubiläum. Die Spiele in Paris sind bewusst als Fest der Farben konzipiert. Mit einem symbolträchtigen Konzept wollen die Organisatoren die Schönheit, Vielfalt und den kulturellen Reichtum Frankreichs zum Ausdruck bringen. Dabei sind die Farben der Spiele mehr als nur dekorative Elemente, sie erzählen vielmehr eine Geschichte welche die verschiedenen Aspekte der französischen Kultur und Landschaft widerspiegelt. Die Hauptfarben Blau, Weiß und Rot sind die Farben der französischen Trikolore. Sie werden durch lebhafte und moderne Akzente, wie Türkis, Rosa und einem Goldton ergänzt, um das dynamische und zukunftsorientierte Image der Spiele zu unterstreichen. Nicht nur in den Logos und offiziellen Materialien sind sie präsent, sondern durchziehen auch die Gestaltung der Veranstaltungsorte und schmücken den gesamten städtischen Raum.

München 1972 - Eine Vision für die Zukunft des Sportdesigns

Erstmalig hatte die Stadt München für die Olympischen Spiele 1972 ein wegweisendes Designkonzept entwickeln lassen. Der Designer Otl Aicher schuf ein visuelles Erlebnis, das die Olympia-Welt für immer veränderte. Aicher entschied sich für eine lebendige Farbpalette und setzte auf leuchtende Töne wie Grün, Blau, Orange und Silber. Diese Farben strahlen Dynamik und Optimismus aus und heben gleichzeitig die Schönheit der bayerischen Landschaft hervor. Ein zentrales Element war das sogenannte Regenbogensystem mit Farbcodes zur Orientierung auf dem Olympiagelände. Jeder Veranstaltungsort und Sportbereich erhielt seine spezifische Farbe, die auf Wegweisern, Karten und Plakaten zu sehen war. Das Designkonzept der Olympischen Spiele 1972 in München war ein ästhetischer Triumph und eine Vision für die Zukunft des Sportdesigns. Der innovative Ansatz Aichers beeinflusst bis heute das Design von Sportveranstaltungen weltweit. Damit sind die Olympischen Spiele in München ein leuchtendes Beispiel dafür, wie durchdachtes und mutiges Farbdesign die Wahrnehmung und das Erlebnis eines Großereignisses prägen kann.

Verband der deutschen Lack- und Druckfarbenindustrie e.V. (VdL)

Der Verband der deutschen Lack- und Druckfarbenindustrie e.V. (VdL) repräsentiert über 200 meist mittelständische Lack-, Farben- und Druckfarbenhersteller in Deutschland. Im VdL sind über 90 Prozent des Industriezweiges organisiert. Die Branche setzte 2023 rund 9 Milliarden Euro um und beschäftigt circa 25.000 Mitarbeiter.

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