"Erstmals in der jungen Geschichte der Osteopathie in Deutschland haben sich die beiden führenden Berufsverbände der Osteopathieszene der Herausforderung gestellt und einen gemeinsamen Kongress ins Leben gerufen - ein wahrhaft historisches Ereignis", meinen VOD-Vorsitzende Marina Fuhrmann M.Sc. (USA) D.O. und Dr. med. Armin Geilgens D.O.M. Osteopathie als ganzheitliche Therapieform erfreut sich einer zunehmenden Beliebtheit. Als eine wirksame Form der Medizin, die nur mit den Händen praktiziert wird, verzichtet die Osteopathie auf Medikamente und chirurgische Eingriffe. Gemeinsames Ziel von Osteopathen und Osteopathischen Ärzten ist es, den Patienten als Ganzes, in all seinen Facetten zu betrachten, zu untersuchen und zu behandeln. Sie untersuchen den Körper nach den Ursachen der Beschwerden. Grundlage hierfür ist eine genaue Kenntnis der menschlichen Anatomie und Physiologie. Dabei versteht sich die Osteopathie als eine die Schulmedizin sinnvoll ergänzende Form der Therapie.
Internationale Experten der Osteopathie aus den USA, Belgien, Niederlande, England, Australien werden im Seminaris Seehotel in Potsdam referieren und Workshops anbieten, unter anderem Prof. Reiner Breul, Prof. Frank Willard, Ph.D., Ken Lossing, D.O., Prof. Jane Carreiro, D.O., Jean-Paul Höppner, D.O., Margret Sorrel, D.O. und Dr. med. Johannes Mayer, D.O.M.. Besonders erwähnenswert sind das Internationale wissenschaftliche Symposium am Samstag, 01. Oktober 2011, mit aktuellen Forschungsergebnissen der Osteopathie, sowie die Vorträge und Workshops in Interdsiziplinärer Osteopathie, in denen die Verbindung zwischen klassischer Medizin und Osteopathischer Medizin anhand spezifischer Krankheitsbilder aufgezeigt werden soll.
Der VOD verlegt seine Jahrestagung erstmals nach Ostdeutschland. "Potsdam ist ein attraktiver Veranstaltungsort mit optimalen Rahmenbedingungen", so Vorsitzende Marina Fuhrmann. Das Schwerpunktthema "Thorax - Bewegung, Atmung, Leben" bezieht sich auf die zentrale Rolle des Brustkorbes im menschlichen Körper. Bewegung steht für das parietale System des Körpers in all seinen Facetten und Verbindungen zwischen Muskeln, Knochen, Sehnen, Gelenken und den dazugehörigen nervalen Verbindungen. Atmung spiegelt die inneren Organe (viscerales System, Herz, Lunge, Schilddrüse, etc.), aber auch das craniosacrale System (Rückenmark, Nerven, Dura und die Flüssigkeitsbewegung im Körper) wider. Die äußere (Aufnahme von Sauerstoff und Abgabe von Co2) und innere Atmung (Zellatmung) spielen ebenso bei der Betrachtung des Thorax eine wesentliche Rolle. Hierüber werden alle Körperzellen mit Blut, Nährstoffen und Sauerstoff versorgt und der Abtransport der Schlackenstoffe findet darüber statt. Das Zwerchfell spielt in der Atmung eine herausragende Rolle und ist wiederum Bindeglied zwischen oberem und unterem Körper. Über das Zwerchfell beginnt das eigenständige menschliche Leben bei der Geburt und zeigt sich im ersten Schrei, der das Zwerchfell und die Organe entfaltet.
Hintergrund: Der Verband der Osteopathen Deutschland (VOD) e.V. zählt gegenwärtig mehr als 2000 Mitglieder und wurde als Fachverband für Osteopathie 1994 in Wiesbaden gegründet. Der VOD verfolgt im Wesentlichen drei Ziele: Er arbeitet für eine rechtliche Anerkennung der Osteopathie auf qualitativ höchstem Niveau. Er klärt über die Osteopathie auf, informiert sachlich und neutral und betreibt Qualitätssicherung im Interesse der Patienten. Darüber hinaus vermittelt der VOD qualifiziert osteopathisch behandelnde Therapeuten. Die Deutsche Gesellschaft für osteopathische Medizin (DGOM e.V.) wurde 1996 von einer Gruppe von Manualmedizinern gegründet, die es sich zur Aufgabe gemacht hatten, die Osteopathie auch in Deutschland zu etablieren. Neben der Osteopathieausbildung möchte die DGOM die Osteopathie im deutschen Gesundheitssystem integrieren. Ziel ihres nationalen und internationalen Dialogs ist die Schaffung eines transparenten, einheitlichen Ausbildungs- und Berufsausübungsstandards auf hohem Niveau.