„Bayern ist nach wie vor das Flaggschiff bei den psychosomatischen Institutsambulanzen. Das Konzept war vor drei Jahren vollkommen neu und ist auf fruchtbaren Boden gefallen. Im Freistaat sind mittlerweile 13 PsIA‘s entstanden“, so Dr. Stenger. Die Ambulanzen bilden eine wichtige Brücke zwischen ambulanter und teilstationärer bzw. stationärer Versorgung. Sie befinden sich überwiegend an Psychosomatischen und Psychiatrischen Krankenhäusern. Aber auch Allgemeinkrankenhäuser mit einer selbstständigen Abteilung für Psychiatrie und Psychotherapie haben das Angebot aufgegriffen.
In den PsIA‘s werden psychisch erkrankte Erwachsene, bei denen eine rein ambulante Versorgung nicht ausreicht und bei denen ein somatischer Behandlungsanteil besteht, engmaschig multiprofessionell behandelt. Der Zugang erfolgt per Überweisung durch Fachärzte für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie oder ärztliche Psychotherapeuten. Die Einrichtungen helfen den Menschen, die meist sehr langen Wartezeiten auf eine stationäre Behandlung zu überbrücken und dienen auch der Nachsorge nach einem stationären Aufenthalt. Damit tragen sie zur Entlastung sowohl für die Betroffenen als auch für die stationären Einrichtungen bei.
„Ein Anfang ist gemacht, aber das derzeitige Angebot wird der Nachfrage bei weitem nicht gerecht“, so Dr. Stenger. „Angesichts des hohen Bedarfs würden wir uns wünschen, dass mehr Einrichtungen nachziehen. Aus unserer Sicht sollte das Konzept auf das gesamte Bundesgebiet ausgeweitet werden.“ Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach habe diesbezüglich im Rahmen der Achten Stellungnahme und Empfehlung der Regierungskommission für eine moderne und bedarfsgerechte Krankenhausversorgung („Psych-Fächer“) Anlass zu vorsichtigem Optimismus gegeben. Hier wird empfohlen, das Bayerische Modell bundesweit einzuführen (Seite 13 / Institutsambulanzen).
In Kürze beteiligt sich der VPKA an neuerlichen Vergütungsverhandlungen. „Wir hoffen, auf diesem Wege die finanzielle Attraktivität für die Träger zu erhöhen.“