Vorbereitung vor dem Färben
Frische Eier, die richtige Lagerung im Kühlschrank und gründliches Waschen vor dem Kochen sind die Grundlage. Ein Test, um die Frische eines Eies festzustellen, ist der "Schwimmtest". Dabei wird ein Ei in eine tiefe Schüssel mit kaltem Wasser gelegt, sodass es vollständig eingetaucht ist. Bleibt es auf dem Boden der Schüssel, ist es frisch. Ältere Eier richten sich durch die vergrößerte Luftkammer teilweise auf oder schwimmen sogar an der Oberfläche. Steht das Ei senkrecht im Wasser, ist es bereits zwei bis drei Wochen alt. Nach dem Kochen sind hartgekochte Eier bei zwei bis sechs Grad Celsius etwa 14 Tage haltbar. „Verbraucher sollten auf das sogenannte Abschrecken verzichten, da es die Haltbarkeit der Eier verkürzt. Durch das Abschrecken zieht sich die Luft im Ei schnell zusammen und es können kleine Risse in der Schale entstehen“, sagt Siegl. Dies kann vor allem beim Färben der Eier problematisch sein, da die Farbe in das Ei eindringt. Die Gefahr von Rissen und Sprüngen kann auch dadurch verringert werden, dass die Eier vor dem Kochen auf Raumtemperatur gebracht werden.
Sicheres Färben mit geprüften und natürlichen Farben
Grundsätzlich ist das Färben mit Lebensmittelfarben unbedenklich, sofern diese entsprechend gekennzeichnet und frei von Schadstoffen sind. Filzstifte, Lacke oder Wasserfarben sind zum Färben von Eiern nicht geeignet, da sie Schadstoffe enthalten können. Vorsicht ist bei Produkten mit Azofarbstoffen geboten. Sie stehen im Verdacht, die Aktivität und Aufmerksamkeit von Kindern zu beeinträchtigen. „Vor allem Allergikerinnen und Allergiker sollten Azofarbstoffe meiden, denn schon geringe Mengen des Farbstoffs, die durch Risse in der Schale ins Ei gelangen können, können gefährliche Reaktionen hervorrufen“, sagt Siegl. „Welche Farbstoffe enthalten sind, müssen die Hersteller auf der Verpackung der Ostereierfarben angeben.“ Beim Färben mit Kindern sollten immer Kaltfarben verwendet werden, um Verbrennungen oder Verbrühungen zu vermeiden. Die Stiftung Warentest hat verschiedene Farben zum Färben von Eiern getestet und festgestellt, dass sie gesundheitlich unbedenklich sind, auch wenn sie ins Eiweiß übergehen. Dennoch ist es wichtig, nur entsprechend gekennzeichnete Lebensmittelfarben zu verwenden, um Gesundheitsrisiken zu minimieren.
Wer ganz auf künstliche Farbstoffe verzichten will, greift zu Farben aus Naturstoffen oder färbt mit Gemüse oder Obst. Mit natürlichen Farbstoffen wie Kamille, Kümmel, Spinat oder Heidelbeersaft können Verbraucher:innen Ostereier sicher färben. Blau wird zum Beispiel mit Heidelbeeren, Rot mit roten Zwiebelschalen und Gelb mit Kurkuma gefärbt. Bei dieser Methode müssen die Eier im jeweiligen Sud gekocht werden. Beim Färben hilft es, die Eier vorher mit Essig zu waschen und dem Sud einen Schuss Essig und eine Messerspitze Alaun (erhältlich in Apotheken und Drogerien) hinzuzufügen. Dadurch leuchten die Farben intensiver und haften besser am Ei. „Um Unfälle zu vermeiden, sollte darauf geachtet werden, dass die Farbbäder stabil stehen und nicht leicht umkippen können. Kinder sollten immer beaufsichtigt werden, damit sie sich nicht verletzen“, sagt Siegl. Werden Eier gleichzeitig gekocht und in verschiedenen Farben gefärbt, werden oft mehrere Färbebeutel in einem Topf verwendet. Hier ist wegen des kochenden Wassers besondere Vorsicht vor Verbrühungen geboten. Die gut verschlossenen Färbebeutel sollten nur mit einer Küchenzange angefasst und die Eier einzeln mit einer kleinen Schöpfkelle oder einem Esslöffel entnommen werden. Die Gebrauchsanweisung des Herstellers ist zu beachten und Kinder sollten von Erwachsenen unterstützt werden. Nach dem Färben sollten die Eier vorsichtig abgerieben und gründlich abgespült werden, damit keine Verunreinigungen oder Bakterien auf die Eier gelangen.
Beim Eierausblasen ist Vorsicht geboten
Vorsicht ist auch beim beliebten Brauch des Eierausblasens geboten. Keime und Bakterien, die sich auf der Eierschale oder im rohen Eigelb befinden, können dabei übertragen werden. Die größte Gefahr geht dabei von Salmonellen aus, die vor allem für Kinder oder ältere und kranke Menschen gefährlich sein können. Um Eier sicher auszublasen, kann der Kontakt mit dem Mund mit einem einfachen Trick vermieden werden:
- Vorbereitung der Materialien: Sicherstellen, dass neben den rohen Eiern auch ein spitzes Messer, eine PET-Flasche und einen Gummidichtungsring zur Hand ist. Der Dichtungsring muss den gleichen Durchmesser haben wie die Öffnung der Flasche.
- Vorbereitung der Eier: Ein rohes Ei nehmen und mit dem Messer vorsichtig oben und unten ein kleines Loch in die Schale stechen. Darauf achten, dass die Löcher groß genug sind, damit das Ei später leicht herausgedrückt werden kann.
- Vorbereitung der Flasche: Den Gummidichtungsring über die Öffnung der Flasche stülpen. Darauf achten, dass er festsitzt und die Flaschenöffnung abdichtet.
- Entfernen des Eiklars und Eidotters: Das vorbereitete Ei mit einem der Löcher über die verschlossene Flaschenöffnung halten. Dann mit einer Hand die Flasche zusammendrücken und mit der anderen Hand das Ei festhalten. Durch den entstehenden Unterdruck wird der Inhalt des Eies aus der Schale gesaugt.