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Gefahr von Fettbränden: So gehen Festessen und Küche nicht in Flammen auf

Nicht nur während der Weihnachtszeit sind Fettbrände eine ernste Gefahr. Heißes Fett darf nicht mit Wasser in Kontakt kommen. Geeignete Löschmittel für den Brandfall bereithalten. Der TÜV-Verband gibt Hinweise für sicheres Weihnachtskochen.

(lifePR) (Berlin, )
Während der Feiertage brutzelt und köchelt es kräftig in deutschen Küchen. Doch beim Zubereiten der festlichen Mahlzeiten besteht mitunter ernsthafte Brandgefahr. „Der Umgang mit heißen Ölen und Fetten kann zu gefährlichen Fettbränden führen“, sagt Dr. Hermann Dinkler, Experte für Brand- und Explosionsschutz beim TÜV-Verband. „Viele Hobbyköche unterschätzen die Gefahren an Herd und Backofen. Sie drehen die Herdplatten zu hoch, sind während des Kochens abgelenkt oder reagieren falsch, wenn es zu einem Feuer kommt.“ Um die Gefahr von Fettbränden zu minimieren und die Festtage sicher zu gestalten, sollten Köch:innen einige grundlegende Sicherheitsmaßnahmen beachten. Gute Vorbereitung, Aufmerksamkeit und Wissen darüber, wie man bei einem Fettbrand reagieren sollte, sind entscheidend. Der TÜV-Verband gibt Hinweise, wie die Zubereitung der Speisen unfallfrei gelingt.

Ursachen von Fettbränden

Fettbrände entstehen, wenn Fette oder Öle über ihren Rauchpunkt erhitzt werden und sich entzünden. „Fette und Öle können sich bei starker Erhitzung selbst entzünden. Deshalb sollten Öl oder Fett nicht so stark erhitzt werden, dass es zu einer Rauchbildung kommt. Aber auch kleine Fettspritzer, die in eine Gasflamme oder auf die Herdplatte tropfen, können in Flammen aufgehen“, sagt Dinkler. „Um Fettspritzer zu vermeiden, sollten alle Speisen langsam und vorsichtig in heißes Öl gegeben werden. Das gilt vor allem für feuchte oder gefrorene Zutaten, da Wasser explosionsartig im Öl verdampft und das Fett aus dem Topf schleudert."

Vorsicht Fettexplosion

Der Brennpunkt von Fett liegt höher als der Siedepunkt von Wasser: Fett brennt ab einer Temperatur von 280 Grad Celsius. Wasser verdampft ab 100 Grad. „Brennendes Fett und Öl sollte niemals mit Wasser gelöscht werden“, warnt Dinkler. „Bei einem Löschversuch mit Wasser verdampft das Wasser durch den Kontakt mit dem Fett schlagartig. Im schlimmsten Fall kommt es dann zu einer so genannten Fettexplosion.“ Dabei zerstäubt das brennende Fett mit dem Wasserdampf in tausende kleine Teile. Die brennenden Fetttropfen spritzen dann wie eine Stichflamme aus der Pfanne und können zu schweren Verbrennungen führen. Brennt die Flamme besonders hoch, besteht die zusätzliche Gefahr, dass altes Fett im Fettfilter der Dunstabzugshaube ebenfalls in Brand gerät und in kürzester Zeit die gesamte Küche brennt.

Fettbränden vorbeugen

Beim Kochen, Braten und Frittieren ist deshalb volle Aufmerksamkeit gefragt: Wenn es in der Pfanne, dem Topf oder der Fritteuse brutzelt, sollten Köch:innen die Küche nicht verlassen. Auch wenn das gemeinsame Kochen mit Kindern Freude bereitet: Wenn heißes Öl oder Fett verwendet wird, haben Kinder an den Kochstellen nichts zu suchen. Das gilt auch für Fonduekocher. Kippen Topf oder Pfanne um oder werden herunter gezogen und fließt das heiße oder brennende Fett auf Kinderhaut, besteht akute Lebensgefahr. Bei größeren oder tiefen Verbrennungen kann es zu Kreislaufproblemen bis hin zum Kreislaufstillstand kommen.

Wenn Fette oder Öle nicht richtig gelagert werden, können sie leichter oxidieren und deshalb entzündet werden. Bei älterem und bereits genutztem Fett ist das Risiko für einen Fettbrand daher erhöht. Verunreinigungen, beispielsweise im Fett in der Fritteuse, senken die Zündtemperatur und geraten leichter in Brand. Das Fett sollte daher regelmäßig ausgetauscht werden.

Vorbereitung gegen Fettbrände

Fettbrände können sich schnell ausbreiten und erfordern eine schnelle und richtige Reaktion, um größere Schäden und gefährliche Verletzungen zu verhindern. Hobbyköch:innen sollten sich die Risiken von Fettbränden bewusst machen und sich gründlich vorbereiten. Dazu gehört, einen passenden Deckel oder eine feuerfeste Decke in der Nähe der Kochstelle bereitzuhalten. Ebenfalls bietet es sich an, einen Feuerlöscher der Brandklasse „F“ in der Küche aufzubewahren.

Was tun im Falle eines Fettbrandes?
  • Ruhe bewahren: In einer Stresssituation ist es wichtig, Ruhe zu bewahren. Panik kann zu unüberlegten Handlungen führen.
  • Hitzequelle ausschalten: Die erste und wichtigste Maßnahme ist das Ausschalten der Hitzequelle, um die Energiezufuhr zu unterbrechen.
  • Mit einem Deckel oder einer feuerfesten Decke abdecken: Ein passender Deckel oder eine feuerfeste Decke sollte vorsichtig über den Topf oder die Pfanne gelegt werden, um die Sauerstoffzufuhr zu unterbrechen und das Feuer zu ersticken. Vorsicht: Hier besteht akute Gefahr sich die Hände zu verbrennen!
  • Feuerlöscher verwenden: Mit einem Feuerlöscher der Brandklasse „F“ können Fettbrände erstickt werden. Niemals darf ein Löscher der Brandklasse „A“ verwendet werden, da dieser Wasser enthält. Es ist wichtig, dass Personen den Umgang mit Feuerlöschern kennen und sich an die Anleitung halten. Die Anleitung sollte direkt nach Anschaffung eines Feuerlöschers studiert werden.
  • Niemals Wasser verwenden: Wasser auf einen Fettbrand zu gießen, kann zu einer explosionsartigen Ausbreitung des Feuers führen.
  • Notruf absetzen: Wenn eigene Löschversuche misslingen und der Brand außer Kontrolle gerät, sollte unverzüglich die Feuerwehr unter der Notrufnummer 112 alarmiert werden.

TÜV-Verband e.V.

Über den TÜV-Verband: Als TÜV-Verband e.V. vertreten wir die politischen Interessen der TÜV-Prüforganisationen und fördern den fachlichen Austausch unserer Mitglieder. Wir setzen uns für die technische und digitale Sicherheit sowie die Nachhaltigkeit von Fahrzeugen, Produkten, Anlagen und Dienstleistungen ein. Grundlage dafür sind allgemeingültige Standards, unabhängige Prüfungen und qualifizierte Weiterbildung. Unser Ziel ist es, das hohe Niveau der technischen Sicherheit zu wahren, Vertrauen in die digitale Welt zu schaffen und unsere Lebensgrundlagen zu erhalten. Dafür sind wir im regelmäßigen Austausch mit Politik, Behörden, Medien, Unternehmen und Verbraucher:innen.

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