Säge, Bohrer & Co: Sichere Werkzeuge kaufen
Verbraucher:innen sollten beim Kauf von Elektrowerkzeugen nicht überstürzt handeln und sich nicht von günstigen Preisen blenden lassen. Wichtiger ist es, genau zu überlegen, was gebraucht wird und anschließend verschiedene Modelle und deren Funktionen zu vergleichen. Unter Umständen kann es sich lohnen, ein teures Elektrogerät im Baumarkt oder im Bekanntenkreis auszuleihen. DIY-Enthusiast:innen sollten sich außerdem über eingebaute Sicherheitsfunktionen an Elektrowerkzeugen informieren. Hinter sperrigen Begriffen wie Anlaufstrombegrenzung, Schutzhaube und Rückschlagbremse verbergen sich Eigenschaften von Sägen, Schleifern und Co, die für einen sicheren Umgang mit den Werkzeugen sorgen und Unfälle verhindern können.
Das GS-Zeichen kann bei der Kaufentscheidung unterstützen. „Elektrogeräte mit GS-Zeichen wurden in einem TÜV-Prüflabor auf mechanische und elektrische Sicherheit getestet“, erklärt Siegl. „Die ausgezeichneten Geräte entsprechen geltenden EU-Sicherheitsanforderungen und erfüllen die Niederspannungs- und Maschinenrichtlinie.“ Auch die Batterietechnik wird dabei auf ihre Sicherheit geprüft. In Dauer- und Belastungstests begutachten unabhängige Prüfer:innen die Brandgefahr der Akkus.
Sicherheit durch ergonomische Gestaltung und verständliche Bedienungsanleitung
Sichere Elektrowerkzeuge zeichnen sich auch durch eine benutzerfreundliche Ergonomie aus. „Ein gut ausbalanciertes und leichtes Werkzeug liegt angenehm in der Hand und schont den Körper besonders bei längerem Gebrauch“, sagt Siegl. „Vor dem Kauf sollten daher Ergonomie, Gewicht und Handhabung des Geräts persönlich überprüft werden.“ Dabei können Nutzer:innen begutachten, ob sie alle Knöpfe leicht erreichen können, ob es praktisches Zubehör gibt und ob sich Verschleißteile einfach austauschen lassen.
Ein weiteres Qualitätsmerkmal sicherer Werkzeuge ist eine verständlich geschriebene Bedienungsanleitung. Sie muss klar und verständlich abgefasst sein, damit Benutzer:innen das Gerät schnell verstehen und in Betrieb nehmen können. Die Betriebsanleitung sollte alle Sicherheitshinweise, einschließlich der Hinweise auf geeignete Schutzausrüstung, wie zum Beispiel Schutzbrille und Schutzhandschuhe, enthalten, damit der Benutzer oder die Benutzerin das Gerät von Anfang an sicher und korrekt bedienen kann.
Die richtige Kleidung schützt
Profis tragen bei der Arbeit eine persönliche Schutzausrüstung (PSA). Heimwerker:innen vernachlässigen das Thema Schutzkleidung häufig. Dabei ist festes Schuhwerk auch bei Arbeiten im Wohnzimmer Pflicht, denn Socken bergen Rutschgefahr. Grundsätzlich sollte die Arbeitskleidung eng anliegen. „Weite Kleidung und lange Schmuckstücke können sich im Elektrowerkzeug verfangen“, warnt Siegl. „Damit auch Haare nicht in das Werkzeug eingezogen und vom Kopf gerissen werden, gehören längere Haare unbedingt in einen Zopf oder unter ein Haarnetz.“ Beim Schleifen, Feilen oder anderen Arbeiten, bei denen Partikel herumfliegen können, sollten Heimwerker:innen eine Schutzbrille und einen Mundschutz gegen Feinstaub tragen. Wenn es laut wird, vor allem über längere Zeit, gehört ein Gehörschutz auf die Ohren. Handschuhe hingegen können eher eine Gefahrenquelle sein, denn diese können vom Bohrer oder von der Säge eingezogen werden.
TÜV-Sicherheitstipps für sichere DIY-Projekte
Ohne viel handwerkliche Erfahrung kann ein Renovierungsprojekt herausfordernd sein. Durch die Anwendung bewährter Sicherheitstechniken können Heimwerker:innen das Risiko von Verletzungen erheblich verringern. Hier sind die wichtigsten Tipps für Arbeitssicherheit an Elektrowerkzeugen:
- Immer mit der Ruhe
- Vor Gebrauch: Bedienungsanleitung lesen und Gerät überprüfen
Vor jedem Einsatz sollte das Werkzeug auf Beschädigungen oder Verschleiß überprüft werden. Sind Kabel, Stecker oder Gehäuse defekt, darf das Gerät nicht verwendet werden.
- Arbeitsfläche sicher einrichten
- Werkzeug richtig einsetzen
- Stecker raus vor der Wartung und nach Gebrauch
- Gut gepflegt ist sicherer