Einen Bundespreis für ein richtungsweisendes musikpädagogisches Projekt und zwei Förderpreise konnte die groß besetzte Jury an drei der vier Finalisten des bundesweiten Wettbewerbs Musikpädagogik vergeben. Insgesamt wurden mit 18 Projekteinreichungen doppelt so viele Beiträge vorgelegt wie im Vorjahr. In der Finalrunde im Rahmen der Frühjahrstagung der RKM in Karlsruhe wurden die Projekte und deren Ergebnisse vorgestellt und diskutiert.
Der Bundespreis für Musikpädagogik (3000 €) wurde für das Projekt "KleineStadtTheater" von Christoph Scholtz und Kai Schweiger (Hochschule für Musik und Theater "Felix Mendelssohn Bartholdy" Leipzig) vergeben. Bei dem Preisträgerprojekt handelt es sich um die umfassende Erarbeitung eines Musiktheaterprojektes mit dem Ziel, das nicht mehr bespielte Theater einer sächsischen Kleinstadt neu ins Stadtleben hinein zu vitalisieren. Ein hoher Grad an Partizipation liegt diesem Projekt zugrunde: Von der Werkauswahl über Komposition, Arrangement und musikalisch-szenische Umsetzung bis hin zu Organisation, Werbung und Finanzierung, gestalten Schülerinnen und Schüler "ihr" Stück, verarbeiten dieses mit eigenen Themen und greifen aktuelle Trends des gesellschaftlichen Diskurses auf, die sie in Handlung und Musik einfließen lassen. Die beiden Förderpreise (je 1000 €) erhielten Annika Boos (Hochschule für Musik und Tanz Köln/Wuppertal) für ihr Projekt "Vokale Interaktionsmusik für und mit Senioren" und die Projektgruppe um Patrizia Birkenberg von der HfM Stuttgart für das Musik-Theater-Projekt "Labyrinth: Umweg, Ausweg, Sackgasse?"
Der bundesweite Preis für Musikpädagogik wird seit fünf Jahren vom Verband deutscher Musikschulen, Fachverband der Träger von rund 930 öffentlichen Musikschulen, gestiftet und gemeinsam mit der Rektorenkonferenz der 24 deutschen Musikhochschulen verliehen. Der Wettbewerb wurde in diesem Jahr von der Hochschule für Musik Karlsruhe ausgerichtet. Er ist mit jährlich 5000 € dotiert.