Gerade bei der wichtigen Vernetzung der allgemein bildenden Schulen mit anderen Einrichtungen in der kommunalen Bildungslandschaft seien "die Musikschulen ganz integraler Bestandteil. Der Etat für sie gilt in Zeiten der Konsolidierung daher als wichtiger Posten", so Ude. Da musische Fächer aufgrund der Schulzeitverkürzung zu den ersten Opfern würden, forderte Ude: "Wir müssen musikalische Bündnisse für Freiräume für musikalische Betätigung schaffen". Auch bei den integralen Aufgaben des Bildungssystems Inklusion und Integration habe die Musik enorme Chancen: "Beide Aufgaben messen den Musikschulen eine steigende und keineswegs schwindende Bedeutung zu", betonte Ude.
In seiner Begrüßung hob der neue VdM-Vorsitzende Ulrich Rademacher unter dem Kongressmotto "Faszination Musikschule!" besonders die Aspekte kulturelle Vielfalt, Begabtenförderung und Inklusion als wichtige Aufgaben der Musikschulen hervor und erklärte: "Wenn wir davon überzeugt sind, dass wir mit Musik uns selbst und die Welt auf faszinierende Weise besser verstehen, mit Musik kommunizieren können und mit Musik auch etwas loswerden können wie Spannungen, Lösungen, Aggressionen oder Hingabe, dann versteht sich das Grundrecht auf Musik von selbst. Dann ist klar, dass wir mit der Musik eines der faszinierendsten Werkzeuge und zugleich Ziel für Inklusion haben."
"Die öffentliche Musikschule ist das musikalische Bildungszentrum in der Kommune, mit einem - das halte ich für ganz wichtig - öffentlichen Bildungsauftrag. Deutschland wäre ein freudloses, ja armes Land, hätten wir keine Musikschulen", erklärte Lutz Stroppe, Staatssekretär im Bundesjugendministerium, in seinem Grußwort. In Zeiten der sich auch zeitlich verändernden Bildungslandschaft müsse daher dafür Sorge getragen werden, dass insbesondere Zeit zu musizieren für Kinder und Jugendliche bleibe. Dabei seien auch Kooperationen zwischen allgemein bildenden Schulen und Musikschulen wichtig. Er sei auch froh, dass der VdM im Rahmen des Programms "Kultur macht stark! Bündnisse für Bildung" 20 Millionen Euro erhalte, um das musikalische Angebot gerade auch für sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche weiter zu stärken. Nicht in Frage gestellt werden dürfe die Förderung der Musikschulen, so Stroppe und ergänzte: "Die Umwandlung von festen in freie Verträge darf nicht Schule machen und wo der Versuch unternommen wird, muss alles unternommen werden, dass dies rückgängig gemacht wird."
Zum Schluss dankte Stroppe dem langjährigen und im Rahmen des Kongresses verabschiedeten VdM-Vorsitzenden Winfried Richter für die langjährige gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit beim intensiven gemeinsamen Einsatz für die Musikschulen.
Einen festen Platz für die musikalische Bildung im Bildungssystem forderte in seinem Grußwort ebenfalls Wilhelm Wenning, Regierungspräsident des Regierungsbezirks Oberfranken, der die Grüße des Bayerischen Ministerpräsidenten Seehofer überbrachte. Hierfür setze sich die Bayerische Staatsregierung ein. Eine langfristige Förderquote für die Musikschulen von 25 Prozent sei dabei wünschenswert.
Werner Hipelius, Bürgermeister der Stadt Bamberg, freute sich in seiner Begrüßung der Kongressteilnehmer über die qualitativ hochwertigen Angebote der musikalischen Bildung der nach dem VdM-Strukturplan arbeitenden Städtischen Musikschule und der Kreismusikschule Bamberg, deren Qualität auch in der gemeinsamen Aufführung des Musicals "Hair" zum Kongressabschluss am Sonntag zu erleben sei.
Ein Beispiel für die hervorragende Arbeit der Musikschulen bot bei der Eröffnung das Landesjugend-Jazzorchester Bayern unter der Leitung von Harald Rüschenbaum, das das Publikum mit seinen Aufführungen begeisterte.
Der Musikschulkongress in Bamberg wird in Zusammenarbeit mit dem Verband Bayerischer Sing- und Musikschulen veranstaltet. Gefördert wird der Kongress vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, vom Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur, von der Stadt Bamberg und dem Landkreis Bamberg.
Weitere Information: www.musikschulen.de