Im Mittelpunkt des breit gefächerten Fortbildungsangebots mit über 60 Arbeitsgruppen, Themenforen und Plenumsveranstaltungen steht das Thema Inklusion. Hierzu haben die öffentlichen Musikschulen im letzten Jahr ihre Potsdamer Erklärung mit einem erweiterten Inklusions-Begriff beschlossen, „der den Focus auf Menschen mit Behinderungen, Menschen aus fremden Kulturen, alte Menschen und diejenigen Kinder und Jugendlichen richtet, die durch Schulzeitverdichtung an der Entwicklung ihrer musikalischen Begabung gehindert sind.“, so der Bundesvorsitzende des VdM, Ulrich Rademacher. „Um Inklusion ernst zu nehmen“, so Rademacher „müssen wir deutlich mehr Ressourcen als bisher für Fortbildung in Sachen Inklusion einsetzen und mit den Musikhochschulen über neue Inhalte in der musikpädagogischen Ausbildung reden. Wir wollen unsere Strukturen, unsere Beratungs- und Entscheidungsrituale, unsere Öffentlichkeitsarbeit, unseren kollegialen Umgang miteinander und noch viel mehr auf den Prüfstand stellen um herauszufinden, was Inklusion fördert oder behindert.“ Dies mache die Musikschulen sicher besser und schaffe noch mehr Akzeptanz: „Denn, wenn wir das, was uns die Wissenschaft immer wieder an Segnungen für die Menschheit durch Musik eröffnet, wirklich glauben, dürfen wir öffentlichen Musikschulen niemandem vorenthalten.“
Volker Gerland, Vorsitzender des Landesverbandes der Musikschulen NRW und Leiter der Musikschule Dortmund, betonte, dass die Musikschulen in NRW seit Jahren in besonderer Weise bemüht sind, die Aspekte Vielfalt und Zukunft in der Bildungsarbeit zu stärken. „Wir haben uns früh aufgemacht, eine Gesellschaft, die bunter und älter wird nicht als Problem, sondern als Herausforderung und Chance zu verstehen. Ebenso haben wir rechtzeitig Konzepte für die Zusammenarbeit mit Ganztagsschulen und Kitas entwickelt.“, erklärte Gerland.
Bei der Kongresseröffnung am 8. Mai um 11.00 Uhr werden Markus Lewe, Oberbürgermeister der Stadt Münster, Bernd Neuendorf, Staatssekretär im Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport NRW und Bettina Bundszus, Abteilungsleiterin „Kinder und Jugend“ im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend sprechen. Anschließend beleuchten Reinhart von Gutzeit, Ehrenvorsitzender des VdM und Vorsitzender des Bundeswettbewerbs "Jugend musiziert", Christian Höppner, Vorsitzender des Deutschen Kulturrates, und der VdM-Vorsitzende Ulrich Rademacher in drei Statements die einzelnen Aspekte des Kongressmottos „MusikLeben – Erbe.Vielfalt.Zukunft“. Musikalische umrahmt wird die Eröffnung von einem Kinderchor des JEKISS-Programms, dem Jungen Westfälischen Barock-Ensemble Münster, dem interkulturellen „West Ost Diwan Ensemble“ des Landesverbandes der Musikschulen NRW und SPLASH – dem Landesjugend-Perkussionsensemble NRW, die stilistisch Erbe, Vielfalt und Zukunft repräsentieren.
Weitere musikalische Höhepunkte sind am Abend des 8. Mai das Konzert des Landesjugendorchesters NRW unter der Leitung von Sebastian Tewinkel und mit dem Solisten Danjulo Ishizaka (Violoncello), am Abend des 9. Mai das Konzert zum NRW-Abend mit zehn Ensembles aus allen Teilen NRWs und das große gemeinsame Abschlusskonzert „take five“ am 10. Mai der Westfälischen Schule für Musik und der vier weiteren Münsteraner Musikschulen in Albachten, Nienberge, Roxel und Wolbeck.
Die kongressbegleitende Fachausstellung informiert daneben mit rund 80 Ausstellern über aktuelle Angebote im Bereich Noten, Unterrichtswerke, Literatur, Musikinstrumente, Musik- und Musikschulsoftware. Der Musikschulkongress wird veranstaltet vom Verband deutscher Musikschulen in Zusammenarbeit mit dem Landesverband der Musikschulen in Nordrhein-Westfalen. Gefördert wird der Kongress vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, vom Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen und der Stadt Münster.
Weitere Information zum Musikschulkongress unter www.musikschulkongress.de.