Werbung für die Werte musikalischer Kreativität machte EU-Kommissar Günther H. Oettinger in seinem Eröffnungsstatement: "In einer Wissensgesellschaft sind kreative Fächer lebens- und überlebenswichtig". Ein kreatives Fach wie Musik gebe es kein zweites. Deutschland habe eine "unglaubliche musikalische Tradition, die in Europa sein Ansehen gestärkt hat und die es zu erhalten gilt - so wie Musikschulen in öffentlichem Auftrag, die Deutschland immer schon ausgezeichnet haben und hoffentlich immer auszeichnen." Eine Verflechtung, die immer wichtiger sei, stelle die Mitwirkung der Musikschulen in den Ganztagsschulen dar.
Susanne Eisenmann, Kultusministerin des Landes Baden-Württemberg, betonte die Bedeutung "der Musik für die Gesellschaft, aber auch für den Einzelnen". Musikalische Bildung sensibilisiere "für die Wahrnehmung des eigenen Ich, Emotionen auszudrücken, für Spontanität, Kreativität und für Kommunikation - "dafür bieten unsere Musikschulen ein ganz zentrales Feld". Musik als Teil des täglichen Lebens sei bedeutend "für die Entwicklung unserer Kinder". Die Landesregierung sei der Digitalisierung aufgeschlossen, doch "Technik folgt Pädagogik und Laptop folgt Buch und nicht umgekehrt. Das muss uns bewusst sein", so Eisenmann.
Die Grüße von Bundesjugendministerin Manuela Schwesig überbrachte Thomas Thomer, Unterabteilungsleiter im Bundesjugendministerium, der erklärte: " Dier Mensch steht bei den Prozessen musikalischer Bildung immer im Mittelpunkt: Es geht um die Stärkung der Persönlichkeit von Kindern und Jugendlichen, um eine partizipative und kreative Gestaltung des Unterrichts, um die Erfahrung von Heterogenität als Chance und Bereicherung, um neue kreative und innovative Lösungen bei den anstehenden gesellschaftlichen Herausforderungen.
Die öffentlichen Musikschulen sind Schlüsselorte für musikalische Bildung in den Städten und Gemeinden. Sie bieten Raum für individuelle Entfaltung und bringen Menschen zueinander." Eine wichtige Rolle spielten die Musikschulen auch bei der Integration von Flüchtlingen in Deutschland.
Bezugnehmend auf das Kongressmotto "Mensch, Netz, Musik - Musikschule mitten drin!" sagte Fabian Mayer, Kulturbürgermeister der Landeshauptstadt Stuttgart, in seinem Grußwort: "Die musikalisch-kulturelle Bildung durch unsere Stuttgarter Musikschule ist in der Tat ein fester Bestandteil der vernetzten kommunalen Bildungslandschaft in Stuttgart. Sie gehört damit nach meiner festen Überzeugung wesentlich zur kommunalen Daseinsvorsorge und ist aus unserer Stadt nicht hinwegzudenken."
Beispiele für die hervorragende Arbeit der Musikschulen boten bei der Eröffnung das Kontrabassensemble der "Pädagogischen Arbeitsgemeinschaften Kontrabass" (PAK) und das Landesjugendensemble Neue Musik Baden-Württemberg ebenso wie die Precussion Initiative Ostwürttemberg, die das Publikum mit ihren Aufführungen begeisterten.
Bis zum 21. Mai werden 1.500 Teilnehmer das umfangreiche Angebot des Musikschulkongresses im Kultur- & Kongresszentrum Liederhalle mit über 60 Arbeitsgruppen, Themenforen und Plenumsveranstaltungen nutzen.
Der Musikschulkongress in Stuttgart wird veranstaltet in Zusammenarbeit mit dem Landesverband der Musikschulen Baden-Württembergs. Gefördert wird der Kongress vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, vom Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg und der Landeshauptstadt Stuttgart.
Weitere Information zum Musikschulkongress unter www.musikschulkongress.de.