Alle Absolventen resümierten positiv über die vergangenen drei Jahre und blicken gespannt auf ihren weiteren Weg als Holzspielzeugmacher- und Drechslergesellen:
„Ich stamme ursprünglich aus Sachsen-Anhalt und bin über ein Praktikum zur Firma Köhler Kunsthandwerk gelangt. Hier werde ich auch zukünftig als Drechslergeselle arbeiten. Meine Hauptaufgabe wird das händische Lang- und Querholzdrehen sein – eine anspruchsvolle Tätigkeit, die mir viel Freude bereitet.“
Julius, Drechsler;
Köhler Kunsthandwerk Eppendorf
„Die Ausbildung war für mich eine sehr schöne Zeit. Uns wurden viele unterschiedliche Fähigkeiten beigebracht. Drechseln, Spanbaumstechen, Malen – alles, was man wirklich braucht, um eine Figur herzustellen. Deswegen konnte ich mein Gesellenstück von Grund auf selbst planen und herstellen.“
Anna, Holzspielzeugmacherin;
Wendt & Kühn, Grünhainichen
„In der Ausbildung zum Holzspielzeugmacher erlernt man die Holzbearbeitung in allen Facetten. Während der Ausbildungszeit habe ich meine Freundin Sophie kennengelernt. Gemeinsam werden wir im elterlichen Betrieb arbeiten. Auch eine Weiterbildung zum Drechsler- und Holzspielzeugmachermeister ist für mich denkbar.“
Lukas, Holzspielzeugmacher;
Drechslerei Kuhnert GmbH, Steinberg
Volle Klassenzimmer in der Holzspielzeugmacher- und Drechslerschule in Seiffen – ein positiver Trend, der anhält. „Wir haben im kommenden ersten Lehrjahr so viele Auszubildende wie schon seit 20 Jahren nicht mehr“, berichtet Frederic Günther, der Geschäftsführer des Verbandes Erzgebirgischer Kunsthandwerker und Spielzeughersteller e.V. „Wir freuen uns, dass sich der Beruf des Holzspielzeugmachers bei jungen Leuten wieder so großer Beliebtheit erfreut.“ Insgesamt beginnen 25 junge Menschen ihre Ausbildung als Holzspielzeugmacher und vier als Drechsler. Die Lehrlinge kommen aus ganz Deutschland – einige der neuen sind zum Beispiel aus Hessen und Baden-Württemberg. Zwölf namhafte Firmen aus dem Erzgebirge bilden die jungen Holzspielzeugmacher und Drechsler aus. Ganz zufällig ist dieser Trend nicht: „Zum einen hat unser Verband die Außenwerbung für den Beruf ausgebaut und setzt dabei besonders auf neue digitale Medien, zum anderen beginnen immer mehr Firmen wieder damit, ihre Facharbeiter selbst auszubilden“, so Günther.
Besonders ist, dass der Beruf des Holzspielzeugmachers sowohl im Handwerk als auch im IHK-Bereich mit gleichem Inhalt ausgebildet wird. An der Holzspielzeugmacher- und Drechslerschule Seiffen werden sowohl die theoretischen als auch wesentliche praktische Teile der Ausbildung vermittelt, welche als Verbundausbildung durch den Verband Erzgebirgischer Kunsthandwerker und Spielzeughersteller e.V. durchgeführt wird. 21 von insgesamt 25 Holzspielzeugmachern lernen im neuen Ausbildungsjahr 2022/2023 in allen drei Klassenstufen in der Verbundausbildung. In den Lehrbetrieben erwerben die Azubis weitere praktische Einblicke in die vielseitigen Aufgabenbereiche des Holzspielzeugmachers.
Zahlen & Fakten:
Die Ausbildung zum Holzspielzeugmacher auf einem Blick
Ausbildungsdauer: 3 Jahre
Voraussetzungen: Hauptschul-, Realschulabschluss oder Abitur; Geschick und Freude am handwerklichen Arbeiten
Ausbildungsinhalte:
- Drechseln: Erlernen der verschiedenen Drechseltechniken wie Langholz-, Querholz- und Hohldrehen mit dem Ziel der Herstellung von Figuren, der Musterentwicklung und Musterfertigung
- Schnitzen
- Dekoratives Spanen, z. B. Stechen von Spanbäumchen
- Bemalen und Dekorieren
- Manuelle Holzbearbeitung: fachgerechter Umgang mit Handwerkzeugen, Fertigung von Holzverbindungen, Herstellung von Kästen und Passungen, Werkzeuglehre
- Maschinelle Holzbearbeitung: Vermittlung des sicheren und arbeitsschutzgerechten Umgangs mit Holzbearbeitungsmaschinen für die kleinteilige Holzbearbeitung
- Theorie: Holz- und Werkstoffbearbeitung, Oberflächenbehandlung, Gestaltung, Entwurf und Planung, CAD und CNC, Technisches Zeichnen und Freihandzeichnen, Deutsch, Englisch, Wirtschafts- und Sozialkunde