"Die Erklaerung erkennt an, dass unsere Industrie schon seit Jahren viel dafuer getan hat, den Zugang zu Aidsmedikamenten fuer Patienten in Afrika zu erleichtern.
Sie zeigt auch, dass unsere intensive Arbeit an neuen Medikamenten und an Impfstoffen gegen HIV wahrgenommen wird", so Barner. Auf beiden Feldern wuerden sich die Unternehmen - wie in der Abschlusserklaerung verlangt - auch kuenftig unvermindert engagieren. "Dem Ziel allgemeinen Zugangs zu Aidsmedikamenten nahe zu kommen, erfordert Voraussagen ueber die benoetigten Praeparatemengen. Fuer die Hersteller bedeutet eine effizientere Produktionsplanung auch, die Preise knapper kalkulieren zu koennen. Es ist deshalb gut, dass die Abschlusserklaerung die Weltgesundheitsorganisation und die Hilfsorganisationen dazu auffordert, systematische Bedarfsplanung zu etablieren."
Barner weiter: "Die Abschlusserklaerung betont zu Recht, dass universal access den afrikanischen Staaten nicht von aussen uebergestuelpt werden kann, sondern von den jeweiligen Regierungen gewollt und gefoerdert werden muss."
Die Erklaerung nennt hier konkret den Ausbau des Gesundheitswesens und die Abschaffung der noch immer weit verbreiteten Einfuhrzoelle und Steuern auf Medikamente als wirksame Beitraege der betroffenen Staaten zur Besserung der Zugangssituation. "Es ist wichtig, dass die Laender so den Boden fuer mehr internationale Hilfe unter Beteiligung unserer Unternehmen bereiten", so Barner.
Als Beispiel fuer das Engagement forschender Pharmaunternehmen fuer Afrika verwies Barner auf die Accelerating Access Initiative (AAI). Im Rahmen dieser 2000 gegruendeten Initiative versorgen sieben Originalhersteller HIV-Infizierte in Entwicklungslaendern mit Aids-Medikamenten zu "no profit, no loss"-Konditionen.
Mittlerweile versorgt AAI mit ueber 800.000 Patienten (davon ueber 460.000 in Afrika) mehr als 40 Prozent aller Patienten, die in Entwicklungslaendern ueberhaupt Zugang zu einer HIV-Therapie haben (vgl. http://www.vfa.de/pk20070531).
Das Beispiel AAI zeige auch, dass die Rolle von Patenten fuer den allgemeinen Zugang zur Aidstherapie meist falsch eingeschaetzt werde, so Barner. "Patente stehen dem Zugang fuer arme Patienten nicht im Wege, im Gegenteil: Gaebe es sie nicht, haetten die Unternehmen hoechstwahrscheinlich gar keine Medikamente gegen HIV entwickeln koennen. Und weitere Forschung ist, hier sind sich alle einig, ausgesprochen dringlich und darf nicht durch Patentdiskussionen gefaehrdet werden."
Der Rolle von Patenten fuer den Zugang zu Medikamenten geht auch ein aktuelles Blog unter http://blogs.vfa.de nach, an dem sich Mitglieder des Bundestags sowie Vertreter von Industrie und Nichtregierungsorganisationen beteiligt haben. Die Gipfelerklaerung "Growth and Responsibility in Africa"findet sich unter
http://www.g8.de/... HIV/Aids wird ab Abschnitt 48 behandelt.