Im Geschäftsjahr 2020 erlangt das Ergebnis der aktuellen Konjunkturumfrage im bayerischen Garten- und Landschaftsbau (GaLaBau), mitten in Corona-Zeiten, eine besondere Bedeutung: Ähnlich wie im Vorjahr, bewerten über 82 Prozent der befragten Firmen in der Branche ihre gegenwärtige Situation mit „gut“ bis „sehr gut“. Rund 14 Prozent sind mit ihrer betrieblichen Situation im Großen und Ganzen zufrieden. Insgesamt herrscht aktuell eine gute Auftragslage bei den GaLaBau-Unternehmen: So bewerten knapp 32 Prozent ihre Auftragslage besser als im Vorjahreszeitraum. Immerhin 59 Prozent setzen sie mit dem Vorjahr gleich. Im Bereich „Neu- beziehungsweise Umbau“ sind die Betriebe im Freistaat durchschnittlich 19 Wochen lang ausgelastet, zwei Wochen mehr als im Vorjahresherbst. Die Pflegeaufträge reichen für die nächsten neun Wochen und damit ebenfalls zwei Wochen länger als 2019.
Viele Menschen investieren 2020 mehr Geld in ihre unmittelbare, persönliche Lebensqualität zuhause und damit auch in den eigenen Garten, statt in den Urlaub zu fahren. Folgerichtig erlebt die Branche momentan einen starken Trend zum gepflegten Privatgarten, der mit Hilfe des Landschaftsgärtners sowohl als Erlebnisraum als auch naturnah und artenreich gestaltet werden kann. Zudem nutzten viele Menschen in den vergangenen Monaten ihre „grüne Oase“ als Home- beziehungsweise Gardenoffice: mit geeigneten Arbeitsflächen im Freien, ausreichendem Sonnenschutz durch schattige Plätze, Sicht- und Lärmschutzlösungen sowie genügend Stromanschlüssen für Handy, Laptop und weitere elektrische Geräte. Die Outdoor-Küche ersetzte oftmals die Kaffeebar im Büro.
Laut Herbstumfrage dominieren demnach bei den Auftraggebern die Privatgartenbesitzer die Umsatzverteilung im bayerischen GaLaBau. Sie vereinen rund 63 Prozent der Umsätze – gefolgt von der öffentlichen Hand und dem Wohnungsbau mit jeweils ca. 14 Prozent sowie Industriekunden mit knapp sechs Prozent. Die Beschäftigung liegt derzeit bei durchschnittlich 17 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern pro Betrieb.
„Durch Corona befinden wir uns gesamtgesellschaftlich in einer Ausnahmesituation, die für viele Wirtschaftsbereiche unvorhersehbare Krisen und dramatische Entwicklungen mit sich bringt. Deshalb freuen wir uns als grüne Branche besonders über die positiven Ergebnisse der diesjährigen Herbst-Konjunkturumfrage“, betont VGL Bayern-Präsident Gerhard Zäh. „Für 2021 bleiben wir trotz der anhaltend schwierigen Situation vorsichtig optimistisch“, zieht Zäh ein positives Zwischenfazit und fügt hinzu: „Was wir aber dringend benötigen, sind weitere Investitionen und Planungssicherheit bei den Aufträgen für die grüne Infrastruktur, Parks und öffentliche Grünflächen als Beitrag für den Klimaschutz in den Innenstädten. Auch sollten Städte und Kommunen verstärkt in die Dach- und Fassadenbegrünung ihrer Immobilien investieren und damit mit gutem Beispiel vorangehen."