Der „Staatsehrenpreis für vorbildliche Ausbildung im Garten- und Landschaftsbau“ wurde ursprünglich im September 2018 durch das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Zusammenarbeit mit dem Verband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Bayern (VGL Bayern) initiiert. Seitdem wurde der Preis in insgesamt fünf Vergaberunden an 60 Betriebe im Freistaat vergeben, darunter 55 Unternehmen des Garten- und Landschaftsbaus (GaLaBau) und fünf kommunale Einrichtungen. Knapp die Hälfte der Betriebe wurde schon mehrfach ausgezeichnet.
In der aktuellen Vergaberunde 2022/2023 erreichten bayernweit 25 Betriebe die erforderliche Punktzahl bei den Bewertungskriterien. Für ihre herausragenden Leistungen in der Ausbildung angehender Landschaftsgärtnerinnen und -gärtner wurden sie nun mit dem Staatsehrenpreis 2023 belohnt. 15 Ausbildungsbetriebe erhielten die begehrte Auszeichnung bereits zum dritten Mal, sechs zum zweiten Mal und vier erstmalig.
„Mit Ihren beispielhaften Konzepten setzen Sie besonders hohe Maßstäbe in der Ausbildung junger Menschen. Auf diese Auszeichnung können Sie zurecht stolz sein“, sagte die bayerische Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber anlässlich der Preisverleihung in der Residenz München. „Damit sind Sie wahre Vorbilder und sichern die Zukunft des eigenen Betriebs, aber auch der gesamten Branche“, verdeutlichte die Ministerin.
„Der Staatsehrenpreis trägt dazu bei, genügend Berufsnachwuchs zu gewinnen und diesen bestmöglich auszubilden. Nur mit exzellenten und motivierten Fachkräften kann unsere Branche wachsen. Insofern ist ein vorbildlicher Ausbildungsbetrieb ein entscheidender Wegbereiter für junge Frauen und Männer zur Vorbereitung auf ihr Berufsleben“, betonte Gerhard Zäh, Präsident des VGL Bayern.
Mit dem Staatsehrenpreis unterstreichen das Ministerium und der VGL Bayern gemeinsam die Bedeutung der Ausbildung, um den Fachkräftebedarf in der grünen Branche zu sichern. Denn auch für den GaLaBau ist es eine große Herausforderung, dem Trend allgemein abnehmender Ausbildungszahlen und zunehmender Akademisierung entgegenzuwirken. Gleichzeitig würdigt die Auszeichnung die hohe Qualität der Fachbetriebe in der Ausbildung junger Nachwuchskräfte und dient Ausbildungssuchenden als wichtige Orientierungshilfe.
Trotz der gegenwärtig unsicheren gesamtwirtschaftlichen Situation ist die Entwicklung im bayerischen GaLaBau erfreulich. So stieg der Jahresumsatz 2022 um 50 Millionen Euro auf den neuen Höchststand von 1,395 Milliarden Euro (2021: 1,345 Mrd. Euro). Obwohl die Corona-Pandemie, der Krieg in der Ukraine, Materialengpässe und die Inflation bei vielen Unternehmen Spuren hinterlassen haben, stehen die Zeichen in der Branche auf Grün. Denn die Geschäftsfelder haben Auftragspotenzial für Jahrzehnte, nicht zuletzt durch die Bewältigung des Klimawandels und die Bewahrung der Biodiversität.
Die nächste Vergaberunde für den Staatsehrenpreis 2024 startet im Herbst dieses Jahres. Von 1. Oktober bis 30. November haben alle staatlich anerkannten GaLaBau-Ausbildungsbetriebe in Bayern die Möglichkeit, sich zu bewerben. Dabei sind einige Voraussetzungen zu erfüllen: Beispielsweise muss im Bewerbungszeitraum ausgebildet werden und in der Firma mindestens ein anerkannter Ausbildender angestellt sein. Keine Teilnahmevoraussetzung ist die Mitgliedschaft in einem berufsständischen Verband. In der Evaluierungsphase wertet anschließend eine Expertenkommission die Bewerbungsunterlagen anhand von 30 Beurteilungskriterien und einem festgelegten Punkteschlüssel aus. Für qualitätssichernde Maßnahmen führt die Kommission außerdem stichprobenhafte Besichtigungen der teilnehmenden Unternehmen durch.