Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite sehen eine qualitative Veränderung des Vergütungssystems als vorrangig an: Die Tätigkeitsgruppen und die Gehaltstabelle müssten dringend so angepasst werden, dass absolvierte Fortbildungen sowie individuelle Leistungen besser abgebildet und honoriert werden könnten. Nur dann sei eine Gehaltssteigerung zu vertreten, die der fraglos wichtigen Rolle und gewachsenen Bedeutung der Medizinischen Fachangestellten in der ambulanten Versorgung besser gerecht werde.
Die Medizinischen Fachangestellten stehen trotz ihrer verantwortungs- und anspruchsvollen Tätigkeit oft im Schatten anderer Fachberufe im Gesundheitswesen. Ein Blick auf ihre Tätigkeitsfelder und Kompetenzen zeigt aber, dass das nicht gerechtfertigt ist. Sie assistieren bei Untersuchungen, Behandlungen, chirurgischen Eingriffen und helfen bei Notfällen. Sie betreuen und beraten Patienten vor, während und nach der Behandlung. Sie planen und organisieren Betriebsabläufe, führen Verwaltungsarbeiten durch, wirken beim Qualitätsmanagement mit, dokumentieren Behandlungsabläufe und nutzen Mittel der technischen Kommunikation. Die Wertschätzung der Medizinischen Fachangestellten kommt im Übrigen auch in mehreren Beschlüssen des diesjährigen 110. Deutschen Ärztetages zum Ausdruck.
Die ärztlichen Arbeitgeber machten allerdings auch deutlich, dass weitergehende Gehaltssteigerungen bei einer gesetzlich fixierten Grundlohnsummensteigerungsrate von 0,79% für 2007 unter den derzeitigen Budgetbedingungen extrem schwierig seien. Beide Seiten forderten daher das Bundesgesundheitsministerium und die gesetzlichen Krankenkassen auf, in den Gesprächen mit der Kassenärztlichen Bundesvereinigung über den EBM die Gehaltskosten angemessen zu berücksichtigen, um – wie im stationären Bereich – eine Refinanzierung von Tariferhöhungen sicherzustellen.
Das nächste Tarifgespräch zwischen der Arbeitsgemeinschaft zur Regelung der Arbeitsbedingungen der Arzthelferinnen und dem Verband medizinischer Fachberufe ist für Oktober 2007 geplant.