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Verband medizinischer Fachberufe e.V.

Gesundheitsberufe besser in den Kinder- und Jugendschutz einbeziehen

(lifePR) (Dortmund, )
Sehr geehrte Mitglieder der Kinderkommission des Deutschen Bundestages, bei seinem 25. Bundeskongress am zweiten September-Wochenende in Dortmund hat der Verband medizinischer Fachberufe e.V. einen besonderen Schwerpunkt auf den Kinderund Jugendschutz sowie die Prävention in diesem Alter gesetzt. Damit sollten vor allem zwei Dinge deutlich gemacht werden:

- Die vom Verband vertretenen Berufe Medizinische und Zahnmedizinische Fachangestellte nehmen ihre gesellschaftliche Verantwortung zu diesem Thema wahr und
- die Berufsangehörigen können einen wichtigen Beitrag für die Kinder- und Jugendgesundheit leisten.

Unser Verband fordert - wie Kinder- und Jugendärzte sowie andere Gesundheitsfachberufe auch - eine stärkere Einbeziehung der Kompetenzen dieser Gesundheitsfachberufe in Präventionsprogramme. Nicht einmalige Aktionen, sondern die kontinuierliche, verlässliche und lebensweltbezogene sowie eine der familiären Situation angepasste Begleitung führen zum Erfolg.

Dass Kinder gesund aufwachsen können und eine Zukunftsperspektive haben, ist auch Aufgabe von Gesundheitsfachberufen. Ihre Bemühungen dürfen keine Insellösungen bleiben, sondern müssen in Initiativen eingebunden werden. Ihr Wissen und das Vertrauen, das Eltern und Kinder in die Gesundheitsfachberufe setzen, sind von großem Wert.

Der Blick darf dabei nicht nur auf Kinder und Jugendliche aus sozialen Brennpunkten gerichtet werden. Alle Kinder haben ein Recht auf eine wertschätzende, individuelle Entwicklung und Erziehung. Auch in finanziell besseren Verhältnissen können Beziehungs- und Entwicklungsprobleme, z.B. durch falsche Erwartungen der Eltern, Leistungsdruck und Versagensängste, entstehen. Kinderarztpraxen können und müssen für alle Kinder und Jugendlichen Anlauf- und Koordinierungsstelle sein und Kontakte zu individuellen bzw.

speziellen Angeboten von Sozialarbeit und unterstützenden Diensten ermöglichen.

In Protokollen und Berichten Ihrer Kommissionsarbeit sehen wir viele Parallelen zu unseren Bemühungen. Wir möchten Ihnen deshalb im Nachhinein an unsere Diskussionsrunden beim 25. Bundeskongress und mit Blick auf den Weltkindertag Impulse senden:

Das Praxisteam kennt familiäre, soziale Besonderheiten, den Entwicklungsstand des Kindes und kann die Eltern-Kind-Bindungsverhältnisse einschätzen. Medizinische, interdisziplinäre Zusammenarbeit und die Patientensicherheit stehen im Mittelpunkt unseres Handelns.

Das wird im Praxisalltag gelebt und von Patienten und ihren Angehörigen geschätzt, nur bisher kaum gesellschaftlich wahrgenommen. Verantwortliche in Politik und Krankenkassen müssen endlich dafür Strukturen und finanzielle Mittel zur Verfügung stellen.

Die Prävention bei Kindern könnte durch ein Präventionsgesetz für eine systematische Prävention verbessert werden, d.h.:
- keine Zufallsentscheidung der Krankenkassen zu Präventionsleistungen, je nach Neigung oder Werbestrategie
- eine umfassende Präventionsstrategie und ein "Präventionstopf" zur Erstattung von Leistungen
- Einbindung des Sachverstands der Leistungserbringer - Ärzte, Zahnärzte, Medizinische Fachangestellte (MFA), Zahnmedizinische Fachangestellte (ZFA), Physiotherapeuten, Diätassistenten u.a. - in die Erstellung eines neuen Leitfadens für Prävention
- qualitätsgesicherte und praxisnahe Anforderungen für Maßnahmen in der Prävention (niederschwellige Angebote, Nutzung von Modulen im Setting...).

Kindervorsorgeuntersuchungen sind notwendig und wichtig. Ein weiterer Ansatz muss aber auch sein, primär-präventiv wirksam zu werden. Elternkompetenz muss bereits vor der Geburt gestärkt und entwickelt werden, um Kindern einen guten und gesunden Start zu ermöglichen.

Auch hier gibt es viele Ideen und Angebote, z.B. Geburtsvorbereitungskurse durch Familienhebammen, die mehr als den Vorgang der Geburt umfassen, oder Ordner mit Informationsmaterial für werdende Eltern.

Diese Initiativen laufen aber häufig separat voneinander und sind oft an punktuelle Finanzierungsprogramme gekoppelt.

Dieser Flickenteppich an Angeboten macht - ebenso wie unterschiedliche Finanzierungszuständigkeiten

- eine effiziente und nachhaltige Nutzung in der Praxis schwierig. Wie von Ihrer Kommission angemahnt, sind die kommunale Bestandsaufnahme und Ergänzung aller sonstigen Präventionsmaßnahmen (U-Untersuchungen, Impfprogramme, usw.) dringend erforderlich.

Darüber hinaus bedarf es verlässlicher und nachhaltiger Netzwerkstrukturen. Es kann nicht sein, dass etablierte und erfolgreiche Systeme auf Grund von kommunalen Sparmaßnahmen immer wieder um ihre Existenz bangen müssen oder gar zerstört werden.

Ein weiterer wichtiger Ansatz sind zudem Verträge nach § 140a-d SGB V (Integrierte Versorgung), deren Ziel eine verschiedene Leistungssektoren übergreifende oder interdisziplinär- fachübergreifende Versorgung der Versicherten ist.

Diese Programme dürfen nicht nur zu Werbezwecken der Krankenkassen benutzt werden.

Vielmehr müssen die Gesundheitsfachberufe einbezogen werden. Die besondere Kompetenz und vor allem das Vertrauensverhältnis von Eltern und Kindern zu MFA und ZFA als Teil des therapeutischen Teams der Arztpraxis gilt es dabei besonders zu berücksichtigen.

Unsere Berufsangehörigen und speziell die in Kinder- und Jugendarztpraxen tätigen Medizinischen Fachangestellten sind dazu zusätzlich qualifiziert. Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte hat eine pädiatrische Fortbildungsmaßnahme für MFA entwickelt, ebenso die Bundesärztekammer. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, dass diese Kolleginnen und Kollegen in Netzwerken und Foren zusammenarbeiten, sich austauschen und von unserem Verband unterstützt werden. Das ist eine Ressource, die noch viel Potenzial bietet.

So wäre es denkbar, dass Kinderärzte und ihre Medizinischen Fachangestellten gemeinsam mit Gynäkologen Informationsveranstaltungen, Gruppentreffen oder Einzelgespräche für werdende Eltern anbieten. Familienhebammen und kommunale Netzwerke sollten einbezogen werden.

Ein gegenseitiger, vertrauensvoller, achtungsvoller, wertschätzender und verlässlicher Umgang von Erwachsenen miteinander ist die beste Voraussetzung für den Start in das neue Leben.

Wir Gesundheitsfachberufe und besonders wir MFA und ZFA arbeiten täglich mit Eltern und Kindern. Wir sehen die Dinge häufig aus einer anderen bzw. erweiterten Perspektive als Politiker, Sozialämter, Krankenkassenvertreter und andere Entscheidungsträger. Gern würden wir unser Wissen und Können, unsere Kompetenzen, im Interesse der Kinder einbringen.

Nicht viel hilft viel, sondern nur das Richtige hilft!

Lassen Sie uns im Interesse unserer Kinder achtsam sein, hinschauen, hinhören und proaktiv mitgestalten - praxisrelevant und mit guten Knowhow.

Wir würden uns freuen, wenn der Dialog unter den Gesundheitsberufen, dem wir durch unseren Kongress einen weiteren Impuls gegeben haben, auch mit Politikern und anderen Verantwortlichen weitergeführt würde. Gern sind wir für Gespräche und vor allem zur praktischen Umsetzung bereit.
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