Das Schulgebäude in Mörsdorf wurde um 1930 als Knabenschule mit Lehrerwohnung errichtet. Aus der Schulchronik geht hervor, das auch schon früher mit Holz geheizt wurde. Das Holz musste von den Kindern von zu Hause mitgebracht werden. 1957 erfolgte eine große Umbau-maßnahme, weil der zweite Schulsaal im Obergeschoss zu schmal war. Im Rahmen dieser gro-ßen Baumaßnahme erfolgte der Einbau einer Koks-Zentralheizung. Im Jahre 1970 wurde die Schulheizung auf Öl umgestellt.
In einem ausführlichen Diskussionsprozess wurden die unterschiedlichen Beheizungsarten mit Öl, Holzpellets und Stückholz untersucht. Der Gemeinderat wird sich von den fossilen Brenn-stoffen verabschieden und setzt auf den nachwachsenden Rohstoff Holz. Mörsdorf profitiert von einer sehr großen Fläche an Wald, Insgesamt kommt 1 Hektar Wald auf zwei Einwohner der 670 Seelen Gemeinde.
Im neuen Heizkessel werden zukünftig vom „Gemeindeheizer“ Pascal Bauer am Vorabend 50 cm Holzscheite eingelegt und angefeuert. Die erzeugte Wärme wird in einem gedämmten Heizungspufferspeicher eingelagert und dann bei Bedarf über das Heizungsrohrnetz verteilt und über die Heizkörper an die Klassenräume abgegeben.
Auch bei der Steuerung der hochmodernen Anlage legen die Mörsdorfer Wert auf Fortschritt.
Die Kontrolle der Anlage erfolgt aus der Ferne per Telefoneinwahl. Störungen werden per SMS sofort weitergegeben, damit kein Schüler frieren muss.
Damit auch die Bevölkerung und Touristen die innovative Technik verfolgen können, werden die verbrauchte Energie, CO2 -Einsparung, Anlagenfunktion und Temperaturen öffentlich an der Gebäudewand visualisiert.
Mit dem Thema Klimaschutz setzten sich die Kinder der Mörsdorfer Grundschule in diesem Jahr ganz ausführlich auseinander. „Mach dir ein Bild vom Klima“ lautete das Motto des diesjährigen Kreativwettbewerbs der Volks- und Raiffeisenbanken.
Die Kinder beschäftigten sich fächerübergreifend mit dieser wichtigen Zukunftsthematik, um eigene Gedanken und Ideen zum Klimawandel und vor allem zum Klimaschutz entwickeln und kreativ ausdrücken zu können.
„Wir sind als Schulgemeinschaft sehr stolz und froh, dass die Kinder von Mörsdorf die besondere Chance haben, in ihrer eigenen Schule zu erleben, wie Klimaschutz vor Ort umgesetzt wird“, bemerkt Schulleiterin Birgit Börsch dankbar für diese zukunftsweisende Entscheidung der Ortsgemeinde. Hautnah werden die Kinder in der Grundschule täglich erleben, wie die neue Heizung mit heimischem Holz befeuert wird. Die Wärme in den Klassenräumen entsteht dabei CO2 neutral, da das Holz beim Verbrennen nur so viel CO2 freisetzt, wie die Bäume beim Wachsen im Mörsdorfer Wald gebunden haben.
Auch Ortsbürgermeister Franz Josef Petry ist von der Idee eine Holzheizung zu erbauen be-geistert. „Wir haben intensiv diskutiert und sind zu dem Entschluss gekommen, dass wir mit dem Verfeuern des Holzes aus unserem Wald eine umweltfreundliche und rentable Lösung für die Grundschule erzielen können. Ich danke besonders dem Ratsmitglied Hans Peter Färber, der dieses Projekt mit großem Engagement nach vorne gebracht hat“, unterstreicht Petry.