Sie haben die alte Station abgetragen und das Fundament erneuert. Mit hinzugekauften und zu reinigenden alten Ziegelsteinen haben sie die Station originalgetreu nach dem alten Standbild wieder aufgebaut.
Die Station ist die zweite von ehemals sieben Stationen und zeigt Jesus am Ölberg. In der bildlichen Darstellung wird gezeigt, wie Jesus am Abend vor seinem Leidensweg in Todesangst betet: „Vater, wenn es möglich ist, so lasse diesen Kelch an mir vorüber gehen. Doch nicht mein, sondern dein Wille geschehe“. Da erschien ihm ein Engel und stärkte ihn durch einen Trunk aus dem dargereichten Kelch. Jesus wurde von drei seinen Jüngern, von Petrus, Jakobus und Johannes zum Gebet auf den Ölberg begleitet, während die anderen Jünger weiter Abseits warteten.
Über diesem Relief wurde eine Tafel mit Inschrift eingelassen. Sie lautet: „PFVS - HFFS - HABEN DIESEN FUSZFAHL ZU EHREN GOTTES MACHEN LASSEN 1671“. Die Stifter dieser Station waren nach dem Familienbuch von Müden die Eheleute Peter und Franziska Fux (heute Fuchs geschrieben). Peter Fux war Synodale (Kirchenvertreter) in Müden und heiratete vor 1662 seine Frau Franziska, mit der er fünf Töchter hatte. Die Eheleute, die während des 30-jährigen Krieges geboren und aufgewachsen sind, sollen die Station wegen der Rettung aus einer Hungersnot gestiftet haben.
Die beiden Rentner setzten das von dem Steinmetz Dieter Arenz sen. aus Cochem restaurierte Relief mit Inschriftentafel wieder in die Station ein. Arenz hat teilweise die Restaurierungskosten ehrenamtlich übernommen. Darüber hinaus haben Müdener Unternehmen und Privatpersonen das Projekt unterstützt, wie Rudolf Bertgen berichtet: „Wir danken weiterhin unserem Ortsbürgermeister Franz-Josef Thönnes, der Firma Bertgen Energie für die Bereitstellung von Montagegeräten und Transportfahrzeugen, den Firmen Achim Dehen und Hermann Hauck für Baumaterial, sowie Dirk Dehen und Josefine Schmitt. Ein ganz besonderer Dank gilt den Hausbesitzern,
Paula Süs und Hermann Vogt, welche die Genehmigung gegeben haben die Station zu erneuern. Sie haben ihren Hofraum für die Lagerung von Baumaterial zur Verfügung gestellt und den Aufbau finanziell unterstützt.“
Nun steht dieses über 340 Jahre alte Kulturdenkmal wieder an seinem ehemaligen Standort und ist ein weiterer, schöner Blickfang im historischen Weindorf Müden.