Verbraucher können in ihre Kaufentscheidung nur dann die Nährwertangaben einfließen lassen, wenn die Angaben klar verständlich und schnell wahrnehmbar sind. Dass dies gegenwärtig nur durch die sogenannte Nährwert-Ampel zu erreichen ist, belegt eine Auswertung vorhandener wissenschaftlicher Studien zur Nährwertkennzeichnung, welche die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg vorgenommen hat.
"Unsere Auswertung zeigt ganz klar, dass die derzeitige Kennzeichnung der Industrie völlig unzureichend ist", stellt Dr. Eckhard Benner von der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg fest, "unrealistische Portionsgrößen und von Laien nicht bewertbare Zahlen stiften nur Verwirrung und nützen genau jenen Verbrauchern nichts, die auf verständliche Kennzeichnung angewiesen sind." Zudem bestätige eine Umfrage des Bundesverbraucherministeriums, dass die Verbraucher eine leicht wahrnehmbare Kennzeichnung wollen. "Eine freiwillige Ampelkennzeichnung hält die Verbraucherzentrale für sinnlos. Es ist zu befürchten, dass gerade 'rote' Produkte nicht gekennzeichnet werden und damit nicht vergleichbar sind", führt Benner aus.
Die Kritik der Lebensmittelindustrie, die Ampel diskriminiere Lebensmittel in Gute und Schlechte, hält der Marketingexperte für absurd. "Kennzeichnung dient ja gerade dazu, sich bei der Kaufentscheidung zu informieren", so Eckhard Benner. Die Bedeutung von Rot-Gelb-Grün ist weltweit bekannt. Kein Symbol könnte Nährwert-Eigenschaften besser als eine Ampel auf einen Blick vermitteln. Die Auswertung der Verbraucherzentrale findet man unter http://www.vz-bw.de/... .