"Gleichwohl gelangten Erdbeeren aufgrund der Rückstandsproblematik in den letzten Jahren häufig in die Schlagzeilen. Dabei stand vor allem importierte Ware in der Kritik", schätzt Dr. Birgit Brendel, Ernährungsreferentin der Verbraucherzentrale ein. Wie hoch der Gehalt an Pestizidrückständen in Erdbeeren sein darf, ist gesetzlich festgelegt. Diese festgeschriebene Höchstmenge soll einerseits sicherstellen, dass die Anforderungen an den fachlich korrekten Anbau erfüllt werden und andererseits gewährleisten, dass die Gesundheit der Verbraucher unversehrt bleibt. Die Kontrolle der Einhaltung dieser gesetzlich festgelegten Höchstmengen obliegt in Sachsen der Lebensmittelüberwachung.
"Für Verbraucher ist der Zugang zu den Ergebnissen dieser Kontrollen oft schwierig", bemängelt Brendel. Das wird sich mit dem seit dem 01. Mai 2008 gültigen Verbraucherinformationsgesetz ändern. Das Gesetz räumt jedermann das Recht ein, bei den zuständigen Behörden Informationen zu Lebensmitteln und Futtermitteln sowie Gegenständen des täglichen Bedarfs einzuholen, also auch über Kontrollen zur Pestizidbelastung. Vorbildlich gestaltet ist beispielsweise der Pestizidreport auf der Internetseite http://www.umwelt.nrw.de/... des Landes Nordrhein-Westfalen. Dort erhält man Übersichten über die geprüften Obst- und Gemüsearten. Die aktuelle Stichprobe Erdbeeren des Jahres 2008 zeigt keine Höchstmengenüberschreitungen und auch deutlich weniger Proben mit Mehrfachbelastung als in den Vorjahren. Deutsche Ware ist in der Stichprobe aber aufgrund des frühen Termins noch gering vertreten. Zu beachten ist jedoch, dass die Kontrollen der Amtlichen Lebensmittelkontrolle zur Überprüfung der lebensmittelrechtlichen Anforderungen stichprobenartig und risikoorientiert erfolgen. Eine zusammenfassende Darstellung der Untersuchungsergebnisse lässt keine abgesicherten Rückschlüsse zu, die sich auf alle Produkte eines Jahrgangs, einer Handelskette oder eines Herkunftslandes übertragen lassen. Untersuchungsergebnisse der letzten Jahre aus Bayern, Baden-Württemberg und Sachsen zeigen Vorteile einheimischer Freilanderdbeeren gegenüber importierten Früherdbeeren.