Verunsichert sind insbesondere "DirektKonto"-Nutzer, die bisher kein Online-Banking nutzen und nun auf "GiroKlick - Das Online-Konto zum Sparpreis" umgestellt werden sollen. Bei einigen ist auf Grund des Anschreibens und des Flyers der Eindruck entstanden, sie müssten nun ihr Konto über das Internet führen. Viele können, andere wollen das aber nicht. Schließlich gehen die Nutzer beim Online-Banking generell auch immer zusätzliche Risiken ein. Kunden, die im beleglosen Online-Überweisungsverkehr Fehler machen, wie zum Beispiel einen Zahlendreher bei der Angabe der Kontonummer, müssen dafür teuer zahlen. Die Bank kommt für den Schaden nicht auf, denn sie muss in diesen Fällen Kontonummer und Namen des gewünschten Empfängers nicht abgleichen.
Erst auf Nachfrage erfahren die Kunden von der Sparkasse, dass sie weiterhin auf Online-Banking verzichten können. Die Auskunft, dass zwischen den Kontomodellen "GiroKlick" und "GiroFix" gewählt werden kann, erhält auch nur derjenige Verbraucher, der sich danach erkundigt. Kunden, die bisher Telefonbanking genutzt haben, bleiben nach dem neuen Angebot offenbar im Regen stehen. Auf Nachfrage erhielt die Verbraucherzentrale Sachsen von der Rechtsabteilung der Sparkasse Leipzig die Information, dass diese Leistung für Bestandskunden aufrecht erhalten werde.
"Diese Informationspolitik halten wir zum einen für nicht kundenfreundlich", kritisiert Andrea Hoffmann, Finanzexpertin der Verbraucherzentrale Sachsen. "Die Aktion geht zum anderen aber auch mit Preiserhöhungen einher." Das neue Kontomodell "GiroFix" kostet pauschal 5 € pro Monat und damit 50 Cent mehr als das bisherige "Basiskonto". Dafür fallen dann keine Extrakosten mehr für beleghafte Überweisungen an, die aber ohnehin von vielen Kunden nicht mehr verwendet werden. Gestiegen sind zudem für beide Kontomodelle auch Zusatzkosten, so zum Beispiel für Kreditkarten.
Ratsuchende Verbraucher können sich in der Verbraucherzentrale Sachsen zu rechtlichen Fragen rund um die Kontoführung beraten lassen und sich über Angebote anderer Anbieter informieren. Immerhin bieten immer mehr Geldhäuser die Kontoführung kostenfrei an.