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Isoflavonpräparate – umstrittene Alternative bei Wechseljahresbeschwerden

Verbraucherzentrale Sachsen weist auf Risiken hin

(lifePR) (Leipzig, )
Die Wechseljahre sind bei vielen Frauen mit Symptomen wie Hitzewallungen, Schlafstörungen oder Schweißausbrüchen verbunden. Diese Beschwerden wurden früher oft mit verschreibungspflichtigen Hormonpräparaten behandelt. Doch wissenschaftliche Studien weisen darauf hin, dass diese Hormon-Ersatz-Therapie das Risiko, an Brustkrebs, Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erkranken, deutlich ansteigen lässt.

Seitdem ist das Interesse an Alternativen gewachsen. In Drogerien, Reformhäusern, Apotheken oder im Internet werden "besonders für Frauen in den Wechseljahren" deshalb verstärkt Nahrungsergänzungsmittel mit isolierten Isoflavonen aus Soja oder Rotklee angeboten. Isoflavone aus Soja oder Rotklee sind pflanzliche Inhaltsstoffe, die auch als Phytöstrogene bezeichnet werden, weil sie dem menschlichen Hormon Estrogen ähneln und auch hormonähnlich wirken können. Sie werden als wirkungsvolle und nebenwirkungsfreie Naturprodukte beworben. Die bisher vorliegenden wissenschaftlichen Studien zur Wirkung von isolierten Isoflavonen belegen jedoch kaum Erfolge bei Wechseljahresbeschwerden. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) sieht die angenommenen positiven Wirkungen als nicht ausreichend gesichert an. Es liegen keine Langzeitstudien vor, die die Sicherheit von isoflavonhaltigen Präparaten hinreichend belegen. Es werden im Gegenteil nachteilige Wirkungen auf Brust- und Schilddrüse diskutiert. Gerade Frauen in den Wechseljahren, als Hauptzielgruppe dieser Präparate, sind auch eine besondere Risikogruppe für diese unerwünschten Wirkungen. Es ist zu befürchten, dass das Risiko einer Brustkrebserkrankung für diese Frauen durch den Verzehr von Isoflavonpräparaten zusätzlich erhöht werden könnte.

Deshalb rät das Bundesinstitut für Risikobewertung auch zum gegenwärtigen Zeitpunkt von einer langfristigen Einnahme solcher Produkte ab. "Das bedeutet aber nicht, dass isoflavonhaltige natürliche Lebensmittel wie beispielsweise Tofu oder Sojaprodukte auch gemieden werden sollen", so Anne-Katrin Wiesemann von der Verbraucherzentrale Sachsen.

Die Verbraucherzentrale Sachsen gibt am Ernährungstelefon gern noch mehr Auskünfte zu diesem Thema. Unter der Nummer 0180-5-791352 (0,14 € pro Minute aus dem deutschen Festnetz, Mobilfunk ggf. abweichend) werden jeweils montags, mittwochs und donnerstags von 10 bis 16 Uhr weitere Fragen zu Ernährungsthemen beantwortet.
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