"Doch Vorsicht ist bei der Verwendung von Betacarotin in Nahrungsergänzungsmitteln geboten", warnt Wiesemann. Für einige Menschen, vor allem für Raucher ist eine übermäßige Betacarotin-Aufnahme in isolierter Form nicht ohne gesundheitliches Risiko. Studien weisen darauf hin, dass allein die Zufuhr des isolierten Betacarotins, wie beispielsweise in Nahrungsergänzungsmitteln, mit negativen Wirkungen verbunden sein kann. So führte in speziellen Studien die Gabe von 20 mg isoliertem Beta-Carotin pro Tag, beispielsweise bei starken Rauchern zu einem Anstieg der Lungenkrebsrate. Für die Aufnahme von Betacarotin über Obst und Gemüse gilt dies jedoch nicht.
Das Bundesinstitut für Risikobewertung hat deswegen empfohlen, Lebensmittel nicht mehr mit Betacarotin anzureichern und in Nahrungsergänzungen nur mit äußerster Vorsicht zu verwenden. Es empfiehlt, dass nicht mehr als 2 mg Betacarotin über Nahrungsergänzungen eingenommen werden sollen. Raucher sollten besser ganz darauf verzichten.
Unbedenklich und unbedingt zu empfehlen ist jedoch der Verzehr von Obst und Gemüse, die natürlicherweise Betacarotin enthalten. Bekanntester Vertreter ist die Möhre. "Ob geraspelt als Rohkostsalat, verfeinert mit etwas Haselnussöl, Rosinen und Äpfeln, oder gegart als Gemüsebeilage mit etwas Butter, ist sie lecker, gesund und einem Nahrungsergänzungsmittel vorzuziehen", empfiehlt Wiesemann.
Die Verbraucherzentrale Sachsen gibt gern telefonische Auskunft zum Thema Nahrungsergänzung. Unter der Nummer 0180-5-791352 (0,14 € pro Minute aus dem deutschen Festnetz, Mobilfunk ggf. abweichend) können jeweils montags, mittwochs und donnerstags von 10 bis 16 Uhr Fragen zu diesem Thema, aber auch zu anderen Ernährungsthemen gestellt werden.