Finanzierungsschätze, Schatzbriefe, Bundesanleihen und Bundesobligationen sind vielen Verbrauchern als Geldanlage bereits vertraut. Sie schätzen an diesen Produkten insbesondere die Sicherheit und die Möglichkeit der kostenlosen Verwahrung bei der Finanzagentur der Bundesrepublik Deutschland, die vielen noch unter dem alten Namen Bundesschuldenverwaltung (Bad Homburg) bekannt ist. Ab dem 01. Juli 2008 bietet die Finanzagentur nun noch zusätzlich eine Tagesanleihe an, die täglich ge- und verkauft werden kann. Dieses Produkt ist dem Tagesgeld der Kreditinstitute vergleichbar. So besteht hier auch, anders als bei anderen Anleihen, für den Anleger kein Kursrisiko. "Um das Angebot zu nutzen, muss der Verbraucher - entgegen manchem Bankenangebot, das einen vierstelligen Mindestanlagebetrag vorschreibt - keine größere Einmalanlage tätigen", informiert Hoffmann. Bereits ab 50 € ist man dabei. Sind noch andere Bundeswertpapiere mit einem Ertrag unter 50 € im Depot, kann dieser Kleinstbetrag auch in die Tagesanleihe investiert werden. Die maximale Orderhöhe liegt bei 250.000 € je Käufer und Bankgeschäftstag. Im Gegensatz dazu nehmen manche Geldhäuser mit besonders lukrativen Zinsangebot vom Anleger nur 20.000 € als Tagesgeld an.
Bei der Verzinsung der Tagesanleihe werden die Anleger jedoch Abstriche machen müssen. Aktuell kann mit 3,6 Prozent pro Jahr gerechnet werden. Der Zins ist jedoch veränderlich, wobei der Maßstab der so genannte EONIA-Zinssatz ist. Dabei handelt es sich um einen öffentlich zugänglichen Durchschnittszinssatz für sehr kurzfristige Geldanlagen, den sich Banken untereinander gewähren. Steigen die Zinsen, wird der Anleger sofort davon profitieren, nicht erst verzögert, wie dies manchmal bei privaten Banken und Sparkassen der Fall ist. Allerdings werden sinkende Zinsen ebenso schnell wirksam.