- Neue Deloitte-Studie belegt: Steinkohlenkraftwerke sind flexibel
- Der bestehende Kohlekraftwerkspark in Deutschland könnte bei einem auf 70% wachsenden Anteil erneuerbarer Energien die Versorgungssicherheit gewährleisten
- Ein Beschluss zur Beendigung der Kohleverstromung darf nicht zu Lasten der Versorgungssicherheit gehen
- Ein starres Auslaufregime mit jährlichen Zielvorgaben und ein zeitlich sehr begrenzter Zugang von Steinkohlenkraftwerken zur Kapazitätsreserve verhindert Flexibilitätsdienstleistungen
- In „Dunkelflauten“, d.h. Perioden mit begrenzter Leistung aus Wind- und Solaranlagen, mit einer Dauer von ein bis drei Tagen, erzeugen Kohlekraftwerke doppelt so viel Strom wie an einem durchschnittlichen Tag, wenn der Anteil der erneuerbaren Energien 50% beträgt, und dreieinhalbmal mehr Strom, wenn der Anteil der erneuerbaren Energien 70% beträgt.
- Deutschland wird während der " Dunkelflauten" zum Nettoimporteur. Der Spielraum für den Ausgleich durch höhere Importe wird durch die Verfügbarkeit von disponiblen Anlagen in den Nachbarländern Deutschlands und die Überlastung der Interkonnektoren eingeschränkt.
- Fast drei Viertel des installierten Kraftwerksparks erzeugen gleichzeitig Wärme und Strom (KWK). Die meisten KWK-Anlagen können flexibel zwischen Wärme und Strom wechseln, solange die Stromerzeugung nicht durch den Wärmebedarf in der Kältezeit eingeschränkt ist. Nachrüstungen von Wärmespeichern können die betriebliche Flexibilität von Kohlekraftwerken verbessern.
Der Untersuchungsrahmen der Deloitte-Studie war auf eine Was-wäre-wenn-Rechnung begrenzt. Darüber hinaus ist festzustellen, dass nur hocheffiziente GuD-Gaskraftwerke im Rahmen der KWK gefördert werden sollten. Zwar kämen offene Gasturbinen und Gasmotoren derzeit neben Kohlekraftwerken zur Flankierung des weiteren Ausbaus der erneuerbaren Energieträger bei Dunkelflauten und in der Kältezeit infrage, doch sind moderne Steinkohlenkraftwerke im Hinblick auf die Emissionen günstiger zu beurteilen als offene Gasturbinen. Betrachtet man die Emissionen über die gesamte Wirkungskette vom Bohrloch/Bergwerk bis zum Kraftwerk ist die Steinkohle mindestens gleichauf mit Erdgas, wie aktuelle Studien zeigen.
Deshalb sollten nur dort, wo aus netztechnischen Gründen Kraftwerksleistung benötigt wird, die nicht von vorhandenen Steinkohlenkraftwerken erbracht werden kann, offene Gasturbinen oder Gasmotoren gebaut werden. Der Verein der Kohlenimporteure appelliert deshalb an alle politischen Akteure, die Fähigkeiten der flexiblen Steinkohleanlagen in der Systemstabilisierung und damit der Integration der Erneuerbaren Energien im Rahmen der Energiewende zu nutzen und eine Beendigung der Kohleverstromung entsprechend zu gestalten.
Weitere Information stellen wir Ihnen gerne zur Verfügung