In seinem Eingangsstatement konstatierte VBW-Präsident Dr. Philippe Grulois, dass mit der heutigen Mitgliederversammlung ein 9 monatiger Findungsprozess zu Ende gehe. Nachdem auf der letzten Mitgliederversammlung im Jahr 2006 Kritik über die stagnierende Arbeit des Vereins laut wurde, habe das Präsidium des VBW in diversen Marathonsitzungen und Workshops die Situation des Vereins analysiert und Ideen zur strategischen Fortentwicklung des Vereins erarbeitet. Er rief alle Mitglieder auf, diese mit dem Präsidium offen zu diskutieren und tatkräftig an einer erfolgreichen Zukunft des Vereins mitzuarbeiten.
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer nutzten die Gelegenheit zur ausführlichen Diskussion und stellten sich "mit Enthusiasmus" einstimmig hinter das Zukunftskonzept. Der ehem. VBW-Präsident und Präsident der Wasser und Schifffahrtsdirektion Mitte, Prof. Schröder, lobte die Arbeiten des Präsidiums und der Geschäftsführung ausdrücklich und bezeichnete sie als "erfrischend und wegweisend"
Neben zahlreichen strukturellen Maßnahmen und einer neuen Beitragsstruktur sieht das Zukunftskonzept vor, die Rolle des VBW als Ideen- und Normengeber für das "nasse System" wieder stärker in den Vordergrund zu rücken. Dies wird zukünftig durch eine größere Integration seiner Fachausschüsse und bessere Vermarktung deren Ergebnisse geschehen. Die Fachausschüsse des VBW sind mit Experten aus allen Bereichen des "nassen Systems" besetzt, welche ehrenamtlich im Verein tätig sind.
VBW-Vizepräsident Georg Hötte betonte, dass die vier Fachausschüsse des Vereins: Binnenschiffe, Binnenwasserstraßen und Häfen, Binnenschifffahrtsrecht und Verkehrswirtschaft in der Vergangenheit hier bereits wesentliche Beiträge geleistet haben. So sei der Rechtsausschuss des VBW maßgeblich an der Gestaltung des internationalen Frachtrechts beteiligt gewesen.
Vizepräsident Joachim Welsch, wies auf das breite Mitgliederspektrum des VBW hin, welches das gesamte "nasse System", bestehend aus Binnenschifffahrt, verladender Wirtschaft, Verwaltungen und Behörden, Forschungseinrichtungen und der Justiz abbildet. Der VBW verfüge dadurch über ein hervorragendes Netzwerk zum Austausch von Informationen und Best-Practice Beispielen. Diese breitgefächerte, branchenneutrale Plattform, welche den VBW signifikant von den Gewerbeorganisationen unterscheidet sei ein Alleinstellungsmerkmal des VBW und müsse intensiver genutzt werden. Dies werde in Zukunft durch ein breiteres Informations- und Veranstaltungsangebot geschehen.
Diese Plattform wird künftig auch auf internationaler Ebene weiter ausgebaut werden. Bereits jetzt verfügt der VBW über langjährige Partnerschaften zu anderen internationalen Verbänden im Bereich Binnenwasserstraße. In Zukunft sollen diese Partnerschaften intensiviert, neue Kooperationsformen entwickelt und weitere Kooperationspartner gefunden werden.
Neu für den VBW ist die von der Mitgliederversammlung beschlossene Öffnung des VBW hin zu Spitzenentscheidern in Politik und Wirtschaft. Der VBW strebt im Rahmen des Zukunftskonzepts einen engen Dialog mit diesen Entscheidergruppen an, um pro-aktiv für eine Förderung des "nassen Systems" einzutreten und bestehende Vorbehalte und Informationsdefizite bezüglich der Chancen und Möglichkeiten der Binnenwasserstraße auszuräumen.