In vielen Städten haben Martin Luther und seine Weggefährten ihre Spuren hinterlassen.
Der Lutherweg wird bis 2017 auf über 800 km die Stationen Luthers in Thüringen verbinden und Pilgern und Wanderern die Möglichkeit geben, auf diesem Weg Lutherstätten wie die Wartburg, wo er 1521/22 als Junker Jörg in nur 10 Wochen das Neue Testament ins Deutsche übersetzte, zu besichtigen.
Ein Teilstück vom Lutherstammort Möhra bis zur Wartburg wurde bereits eröffnet. Die authentischen Lutherstätten in Erfurt, wie das Augustinerkloster oder den Dom St. Marien verbindet schon heute die Luther-Meile.
Erfurt ist die geistige Heimat des jungen Luthers. Nach seinem Studium der sieben Künste an der Erfurter Universität trat er 1505 in das Augustinerkloster ein und wurde Mönch. Alljährlich am 10. November zum Martinsfest feiert Erfurt Luthers Geburtstag. Führungen zu den authentischen Lutherstätten in Erfurt können über die Erfurt Tourismus & Marketing GmbH gebucht werden.
Im Haus der Familie Cotta, dem heutigen Lutherhaus, verbrachte Luther ab 1498 drei Jahre seiner Schulzeit. Er fühlte sich so wohl, dass er Eisenach seine "liebe Stadt" nannte. Für Gruppen bietet die Eisenach-Wartburgregion Touristik GmbH thematische und Kostümführungen an. Auf der Wartburg, die seit 1999 zum UNESCO Welterbe zählt, ist vom 04.05.12 - 31.03.13 die Sonderausstellung: "Luthers Bilderbiografie" zu besichtigen.
Höhepunkte der Konzertsaison von April bis Oktober im Festsaal sind die Aufführungen von Wagners "Tannhäuser und der Sängerkrieg auf Wartburg".
Während eines Aufenthaltes in Jena 1522 übernachtete Martin Luther im Gasthof zum "Schwarzen Bären". Er kam mit Schweizer Studenten ins Gespräch, die auf dem Weg nach Wittenberg waren, um Martin Luther zu sehen und nicht wussten, dass sie an seinem Tisch saßen. Ein Gemälde erinnert heute im Foyer des Hotels an diese Begegnung. Die Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek (ThULB) verwahrt neben zwei Bibelexemplaren mit handschriftlichen Korrekturen Luthers die "Bibliotheca Electoralis", eine der bedeutendsten Sammlungen der Reformationszeit. Kostümführungen "Auf Luthers Spuren - eine Wirtin erzählt", für Gruppen sind buchbar bei der Jena Tourist-Information.
Die Stadt Schmalkalden war ein Brennpunkt in der deutschen und europäischen Geschichte des 16. Jahrhunderts. Nach dem Augsburger Reichstag von 1530 und der Erneuerung des Wormser Edikts kommt es in Schmalkalden zur Gründung des Schmalkaldischen Bundes.
Im Auftrag des Kurfürsten von Sachsen, Johann Friedrich, legt Martin Luther zur Bundestagung 1537 seine Glaubenssätze vor, die als "Schmalkaldische Artikel" Eingang in das Konkordienbuch der evangelischen Kirche finden und auf die auch heute ev. Pfarrer ordiniert werden. Im Jahre 2012 feiert Schmalkalden "475 Jahre Schmalkaldische Artikel" mit einer Festwoche vom 19. bis 24.06.2012 und einem Symposion zu dem hochkarätige theologische Vertreter erwartet werden, wie Kardinal Lehmann und Bischof Prof. Dr. Hein.
Die Verbindungen Martin Luthers zu Weimar sind enger als allgemein bekannt. Luther war zwischen 1518 und 1540 häufig in der Stadt. Als Quartier diente ihm u.a. das Franziskanerkloster am Palais, woran heute eine Gedenktafel erinnert. Während seiner Besuche predigte Luther wiederholt in der Stadtkirche St. Peter und Paul. Dort erinnert der von Lucas Cranach gemalte Dreiflügelaltar an die Reformation. Während der öffentlichen Kirchenführungen montags bis freitags, 17 Uhr, erfahren Besucher zahlreiche Details über Luthers Rolle in Weimar.
Wenn auch keine klassische "Lutherstadt" spielte Gotha doch eine Rolle in Luthers Leben. Wir können sagen, er ist bestimmt zehnmal in Gotha gewesen und hat nachweislich viermal gepredigt. Für ihn hatte der Name Gotha einen Anklang an Gott und so nannte er Gotha des Öfteren scherzhaft "civitas divina" - die göttliche Stadt. In dieser Stadt "auf ihrem Gottesacker" hätte er gern seine letzte Ruhestätte gehabt. Bei einem "Rundgang mit Luther" erhalten Sie Kenntnis, was Luther mit Gotha verbindet.
Der radikale Reformator Thomas Müntzer kam 1524 zu Zeiten des Bauernkrieges nach Mühlhausen und rückte die Stadt in den Mittelpunkt deutscher Geschichte. Nach einem 1524 gescheiterten Versuch, die Machtverhältnisse in der Reichsstadt zu ändern, musste er die Stadt verlassen. Seit Februar 1525 wieder in der Stadt, predigte er in der Marienkirche die Rückkehr der Gläubigen in die "Ordnung Gottes". Müntzer wurde zum geistigen Führer des radikalen reformatorischen Flügels im Bauernkrieg. Heute erinnern an sein Wirken in Mühlhausen die Marienkirche und dessen Wohnhaus in unmittelbarer Nähe, das Müntzerdenkmal, das Museum Deutscher Bauernkrieg in der Kornmarktkirche sowie ein Gemälde des Malers W.O. Pitthan in der Rathaushalle.
Ganz im Zeichen der Musik zeigt sich die Reformation 2012 in Altenburg. Alle Sommerkonzerte auf der wertvollen barocken Trostorgel im Altenburger Schloss beinhalten Bezüge zur Musik der Reformation. Für Gruppen lässt der Mundartdichter und Organist Wido Hertzsch drei Orgeln in drei verschiedenen Kirchen erklingen und vermittelt so ein sehr hörbares Bild der Geschichte der Reformation und ihrer Musik. Die Musik der Natur kann man jeden letzten Samstag im Monat beim Samstagspilgern auf der alten Via Imperii genießen.
Über den Verein Wege zu Luther e.V. kann die Erfurt Tourismus & Marketing GmbH Reisen zu den Lutherstädten organisieren.