So befindet sich im Norden des Freistaates in Nordhausen, die deutschlandweit bekannte Nordhäuser Traditionsbrennerei. In dem heute denkmalgeschützten Jugendstilgebäude fand 1907 Joseph Seidel ein neues zu Hause für die Kornbrennerei seines Vaters. Viel älter noch als die Gebäude sind einige der Ausstellungsstücke, die man während einer Führung besichtigen kann. Hier erfährt man Wissenswertes zur Herstellung des bekannten Nordhäuser Doppelkorns. Am Rande sei erwähnt, dass Nordhausen auf eine 500-jährige Brenntradition zurückblickt. Am Ende einer Führung wird das "trockene Thema" mit einer Verkostung abgeschlossen. Die Öffnungszeiten des Erlebnismuseums sind montags bis samstags von 10.00 bis 16.00 Uhr.
Unweit von Nordhausen befindet sich sie Stadt der "Türme und Tore" Mühlhausen. Neben den 11 gotischen Kirchen und zahlreichen Museen kann man in Mühlhausen verschiedene Handwerkskünste erleben. Von den ehemaligen 400 Brauhäusern im Mittelalter, der Blütezeit Mühlhausens, pflegt heute das Brauhaus zum Löwen das Handwerk des Bierbrauens. Das hier gebraute Bier kann im hauseigenen Restaurant verköstigt werden und kleinere Gruppen haben die Möglichkeit dem Braumeister über die Schulter zu schauen.
Ebenfalls wichtig für Mühlhausen ist das Gerberhandwerk. Einer der letzten Gerber in Thüringen ist Gerbermeister Jürgen Stölcker, der in Rahmen von Führungen durch seine Werkstatt führt. Dabei berichtet er von alten und neuen Methoden der Gerberzunft und stellt seine historischen Maschinen vor. Eine Reservierung der Führungen ist bei der Tourist Information Mühlhausen unter der Telefonnummer 03601- 40 47 70 möglich.
In der 1.270 Jahre alten Landeshauptstadt Erfurt ist bis heute traditionelle Handwerkskunst heimisch. So sind auf der Krämerbrücke, der längsten durchgehend mit Häusern bebaute und bewohnte Brücke Europas, handgemachte Gold- und Silberschmiedearbeiten, Schnitzereien sowie Porzellan- und Töpfereikunst zu finden und zu bestaunen.
Ferner lebt und arbeitet in Erfurt eine der letzten Blaudruckmeisterinnen Mitteleuropas, die noch mit eigenen Modellen und nach eigenen Entwürfen traditionell handdruckt. In ihrer Blaudruckwerkstatt können die Gäste ihr bei dem aufwendigen Verfahren über die Schulter schauen.
Darüber hinaus knüpft auch der Erfurter Glasbläser an alte, inzwischen fast vergessene Erfurter Traditionen an. Inmitten der malerischen Altstadt Erfurts fertigt er in seiner Schauwerkstatt moderne und traditionelle Gläser, Vasen, Karaffen und vieles mehr. Schauvorführungen oder Verkostungen können bei der Erfurt Tourismus & Marketing GmbH unter der Rufnummer 03601- 66 400 angefragt werden.
Im Süden des Freistaates haben die Städte Ilmenau und Suhl Ihre traditionelle Handwerkskunst bewahrt.
Die erste Glashütte in Ilmenau entstand 1675. Die faszinierende Arbeit mit Glas kann man heute noch verfolgen und vielleicht auch selbst eine Kugel blasen. Der gelernte Glasapparatebläser vermittelt Wissenswertes über die traditionelle Glasgestaltung und fertigt verschiedene Objekte vor den Augen der Interessierten. Besonders empfehlenswert ist der Besuch für Kinder- und Jugendgruppen aber auch Einzelbesucher können bei Herrn Kirchgeorg unter der Telefonnummer 03677-62 74 3 anfragen.
Suhl - "die naturreichste Stadt Thüringens" ist eine der traditionsreichsten Fach- und Handwerksstädte Südthüringens. Besonders in den Branchen Waffenhandwerk, Fahrzeugbau ("100 Jahre SIMSON-Automobile" & Fahrzeugmuseum) und Eisenverarbeitung kann man seit dem Mittelalter (Besucherbergwerk "Schwarzer Crux"), auf jahrhundertealte Traditionen zurückblicken. Noch heute wird besonders die Handwerkskunst der Jagd- und Sportwaffenfertigung gepflegt. Durch die vielen thematischen Einrichtungen (ältestes Beschussamt & einzige Büchsenmacher-Fachschule Deutschlands, Waffenmuseum, Schießsportzentrum, viele Büchsenmacher) wirbt man mit dem Alleinstellungsmerkmal "Suhl - Waffenstadt im Thüringer Wald".
Ein Besuch in den Thüringer Städten lohnt sich! Weitere Informationen sind auf der Homepage: www.thueringer-staedte.de zu finden.