Das Theater Erfurt ist bekannt für Neuentdeckungen in der Opernszene. Am 31. Oktober hat Johanna Doderers Oper Der leuchtende Fluss in dem transparent wirkenden Neubau am Brühl seine Uraufführung. Johanna Doderer geht es mit ihren Kompositionen darum, Empfindungen auszulösen. Die österreichische Komponistin vertonte die Geschichte des Indianers Ira Hayes, der im zweiten Weltkrieg für Amerika kämpfte. Er wurde zum Symbol der Kriegspropaganda ohne dass ihm die Anerkennung als amerikanischer Bürger zuteil wurde. Clint Eastwood hat den Stoff, der nun in Erfurt auf die Opernbühne kommt, bereits für seinen Film „Flags of our Fathers“ verwendet.
Johann Strauss’ Fledermaus ist nun wirklich keine Neuentdeckung, aber ein so geniales Werk der heiteren Muse, dass es zu Recht von jeder Theatergeneration immer wieder neu entdeckt wird. Für die Erfurter Inszenierung, die am 12. Dezember 2010 Premiere haben wird, zeichnet die als Film- und Theaterschauspielerin bekannte Katharina Thalbach verantwortlich, die seit einigen Jahren erfolgreich Regie führt.
Eine weitere Uraufführung erwartet das Publikum am 1. Oktober 2010 im Meininger Theater. Martin Walser hat seinen Roman Ein liebender Mann eigens für die Meininger Bühne dramatisiert. Walser skizziert mit seinem neuen Drama das Verhältnis der 19-jährigen Ulrike von Levetzow zum 73-jährigen Geheimrat Johann Wolfgang von Goethe - tragisch, lebensecht und voller Farben. Eine Reise in die Theaterstadt sollten sich Musikfreunde in dieser Spielzeit unbedingt gönnen. Ob sie nun Wagner, Rossini oder Lortzing singen – der Tenor Xu Chang und der charismatische Bariton Dae-Hee Shin zählen zur Spitzenklasse in ihrem Fach.
Mit Weimar verbindet man vor allem die Namen Goethe und Schiller. Aber auch Richard Wagner war u.a. über seinen Schwiegervater Franz Liszt eng mit der thüringischen Kulturmetropole verbunden. Die Wagner-Wochen am Deutschen Nationaltheater vom 5. bis13. Juni und vom 2. bis 10. Juli bieten neben Liederabenden, Vorträgen und Diskussionen die Oper Tristan und Isolde und eine komplette Inszenierung des Ring des Nibelungen. Die deutschlandweit viel beachtete Inszenierung gilt als unkonventionell und Maßstäbe setzend.
Unweit von Weimar liegt Rudolstadt. Das kleine Theater macht immer wieder mit berührenden und bodenständigen Inszenierungen auf sich aufmerksam. Der Schweizer Schriftsteller Charles Lewinsky hat eine Farce in der besten Tradition jüdischer Erzählkunst über das abgründigste Kapitel deutscher Geschichte geschrieben – Freunde, das Leben ist lebenswert. Wer kennt sie nicht, diese Arie aus Franz Lehárs Operette „Giuditta“. Nach der Uraufführung 1934 in Wien feiern drei Freunde, darunter der Librettist den Erfolg. Sie ahnen nicht, dass sie bald im Schutzhaftlager ein anderes Lied bewegen wird – „O Buchenwald, ich kann dich nicht vergessen, weil Du mein Schicksal bist“. Wird Lehár helfen können, mit seinen Verbindungen zum Führer? Tiefschwarzer Humor wird in der Inszenierung von Alexander Stillmark mit unsterblichen Operettenmelodien verbunden. Stillmark und der Bühnenbildner Volker Pfüller gehörten zu den erfolgreichsten Theatermachern der DDR. Premiere ist am 30. April 2011.
In Gera widmet man sich 2011 dem Jubiläum des expressionistischen Malers Otto Dix. Die Stadt wird für ihren berühmtesten Sohn das von David Chipperfield kreierte Gebäude der ehemaligen Landeszentralbank bis 2011 in ein Kunsthaus umgestalten. Das Geraer Tanzensemble sucht mit seinem Kammertanzabend DIX 2011 von Peter Werner-Ranke, den Bezug zu den Bildwelten von Otto Dix. (Premiere 16. April 2011)
Mit einer deutschen Erstaufführung von Jaromir Weinbergers Oper Wallenstein entdeckt das Theater Altenburg dem Publikum einen zu Unrecht vergessenen Komponisten. Weinberger bezog wie Bedrich Smetana Motive der böhmischen Volksmusik in seine Kompositionen ein und galt bei seinen Zeitgenossen als dessen legitimer Nachfolger.
Packende Songs und ein prächtiges Unterwasser-Bühnenbild gehören zur neuen Musical-Produktion des Eisenacher Theaters. 20.000 Meilen unter dem Meer ist eine Auftragskomposition des Komponisten Jan Dvorák und verspricht nach der Premiere am 23. Mai zu einem überregionalen Musical-Highlight zu werden. Die Choreografie für das innovative Tanzensemble hat der einstige Forsythe-Tänzer Andris Plucis übernommen.
Das urbanste und jüngste Theater Thüringens findet man in Jena. Das Theaterhaus eröffnet die Spielzeit am 14. Oktober mit einem Autorenprojekt. GOTHAM CITY I - Eine Stadt sucht ihre Helden von Rebekka Kricheldorf. Moderne Helden-Mythen der Comic-Literatur werden in einer hemmungslos ins Absurde getriebenen Gesellschafts-Saga agieren.
Vergessen Sie also nicht bei ihrem nächsten Aufenthalt, die Thüringer Theater bringen Unterhaltung und Spannung in ihren Urlaub. Und das Gute ist, mindestens ein Theater befindet sich bestimmt in der Nähe, wo auch immer sie in Thüringen Urlaub machen.
Spielplan und Tickets
Theater Erfurt 0361 – 6640100 www.erfurt-tourismus.de
Das Meininger Theater 03693 - 451 222 www.das-meininger-theater.de
Theater Gera 0365 - 8304 488 www.tpthueringen.de
Deutsches Nationaltheater Weimar 03643 - 755 334 www.nationaltheater-weimar.de
Theater Rudolstadt 03672 - 422 766 www.theater-rudolstadt.com
Theaterhaus Jena 03641 - 886 944 www.theaterhaus-jena.de
Landestheater Eisenach 03691 - 256 219 www.theater-eisenach.de.
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