Ulrich hatte seinen Bericht unter das biblische Motto "Einer komme dem anderen mit Ehrerbietung zuvor" (Römerbrief 12, 10) gestellt. Eine besondere Weise der gegenseitigen Ehrerbietung habe er bei einer Konsultation der Bischofskonferenzen der VELKD und der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Tansania erfahren. "Wir leben in einer sehr bunten, plural gewordenen Welt. Ganz unterschiedliche Lebenswelten, die früher kaum eine Chance hatten, einander zu begegnen, sind nun nur wenige Flugstunden voneinander entfernt." Ehrerbietung ermögliche, "Pluralität nicht nur zu ertragen, sondern vielleicht sogar fruchtbar zu machen", so Ulrich.
Ein Gleiches gelte für die Vorbereitungen auf das Reformationsjahr 2017. "Das Reformationsjubiläum, auf das wir zugehen, hat Auswirkungen auf unsere ökumenischen Beziehungen hier vor Ort in Deutschland." Die evangelischen Kirchen seien herausgefordert, auch die katholischen Glaubensgeschwister im Blick zu behalten. "Wo ist die Grenze zwischen Hochmut, gebotener Rücksichtnahme und unangemessener Selbstverleugnung?"
Der Leitende Bischof beschloss seinen Bericht mit einem Dank an die Synodalen, die Gremienvertreter und Mitarbeitenden der VELKD. "Sechs Jahre lang haben Sie den Kurs unserer Kirchen mit bestimmt. Viel Zeit und Kraft haben Sie eingebracht. Dafür gebührt Ihnen ein großer Dank."
Hinweis: Weitere Informationen unter www.velkd.de.