In seinem Schreiben würdigt Ulrich das theologische und kirchliche Wirken Hirschlers. "Ob als Pastor, in kirchenleitenden Ämtern oder als Abt: Immer haben Sie es verstanden, die Zusage Gottes mitten im Leben erfahrbar, Gottes Wort und das Vertrauen darauf als alltagstaugliche und befreiende Kraft deutlich zu machen."
Ulrich dankt dem Jubilar insbesondere für sein Engagement als Leitender Bischof der VELKD. Hirschler habe sich vielfach eindrücklich und auf kreative Weise auf die Theologie Martin Luthers bezogen und damit gezeigt, dass das evangelisch-lutherische Gottes- und Weltverständnis sich auch für die heutige Zeit als tragfähig erweist. Zudem habe er die lutherische Position maßgeblich bei der Erarbeitung der "Gemeinsamen Erklärung zur Rechtfertigungslehre" eingebracht. "Auf diese Weise haben Sie entscheidend dazu beigetragen, das ökumenische Potenzial der lutherischen Theologie zur Wirkung zu bringen."
Innerhalb der VELKD habe Hirschler seine Spuren insbesondere durch das Büchlein "Christus vertrauen" hinterlassen, in dem er in zugänglicher Weise schildere, wie die Rechtfertigung allein aus Glauben Freiheit schenkt. Seit ihrem Erscheinen 2008 gehört diese Broschüre zu den am stärksten nachgefragten VELKD-Publikationen."
Horst Hirschler, der von 1988 bis 1999 Landesbischof der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers war, übte zwischen 1993 und 1999 auch das Amt des Leitenden Bischofs der VELKD sowie des Vorsitzenden des Deutschen Nationalkomitees des Lutherischen Weltbundes (DNK/LWB) aus. Von 1990 bis 1997 war er einer der Vizepräsidenten des LWB. Seit 2000 ist er Abt des Kloster Loccum.