Im Rahmen eines ökumenisch besetzten Symposiums in der evangelisch-lutherischen Christuskirche zu Rom wurden das Projekt und dessen Umsetzung vorgestellt sowie die Chancen einer online-basierten Kommunikation für den ökumenischen Dialog erörtert. Im Anschluss übergaben Bischof Feige und Landesbischof Manzke die Ergebnisse des Projekts an den Generalsekretär des Lutherischen Weltbundes (LWB), Pfarrer Martin Junge (Genf), und den Präsidenten des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen, Kardinal Kurt Koch (Rom). Auslöser für das Projekt www.2017gemeinsam.de war die Bitte von LWB und Päpstlichem Einheitsrat, das 2013 gemeinschaftlich publizierte Dokument "Vom Konflikt zur Gemeinschaft. Gemeinsames lutherisch-katholisches Reformationsgedenken im Jahr 2017" in ökumenischer Verbundenheit zu rezipieren.
Im Verlauf der Veranstaltung unterstrichen Manzke und Feige, dass der Weg zum Reformationsjahr 2017 ökumenisch begangen werden müsse. Mit dem Projekttitel "2017 gemeinsam unterwegs" sei ein gelungenes und eingängiges Leitwort gefunden worden, "das uns als Christen und als Kirchen auf dem Weg zum Jahr 2017 weiterhin begleiten und herausfordern kann", so Bischof Feige. Insbesondere die Statements von insgesamt 62 Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens - etwa zur Frage eines einmaligen gesetzlichen Feiertages am Reformationsfest 2017 - seien intensiv auf der digitalen Plattform diskutiert worden. Die Kommentierung des Dokumentes "Vom Konflikt zur Gemeinschaft" konzentrierte sich u.a. auf Kontroversfragen wie das Amts- und Schriftverständnis, andere theologische Fragen seien dahinter zurückgetreten. Daher bleibe es eine gemeinsame Herausforderung für die Kirchen, "wie wir die befreiende Botschaft von der Rechtfertigung des Sünders allein aus Gnade zeitgemäß und überzeugend formulieren können", so Manzke.
Laut Bischof Feige habe das Projekt "2017 gemeinsam unterwegs" vor allem deutlich gemacht, wie man neue ökumenische Aktionen gestalten könne. "Zugleich wurde aber durchaus kontrovers darüber diskutiert, ob und wie man der Reformation gedenken beziehungsweise ob und wie man sie feiern solle - eine Frage, die ja gerade für ein ökumenisches Begehen von großer Bedeutung ist." Eine Reihe von evangelischen Kommentaren hätten ausdrücklich den Begriff des Gedenkens in den Vordergrund gestellt, auf der anderen Seite wurde in vielen katholischen Beiträgen darauf hingewiesen, was die katholische Kirche Luther verdanke und wo sie Impulse von ihm aufgenommen und von ihm gelernt habe. Das Grundanliegen eines gemeinsamen Gedenkens könne nur sein, dass "niemand anderes als Jesus Christus in der Mitte zu stehen hat", so Feige. Das Fazit beider Ökumene-Bischöfe: "Das Projekt ,2017 gemeinsam unterwegs' ist zwar offiziell beendet, aber zugleich eröffnet es uns Wege zueinander und miteinander in unserem gemeinsamen Zeugnis als Christen in der Welt von heute."
Das ökumenische Internetprojekt www.2017gemeinsam.de wurde vom 23. April bis 24. November 2014 durchgeführt. Es wurde vom Deutschen Nationalkomitee des Lutherischen Weltbundes (DNK/LWB) in Verbindung mit der VELKD und dem Johann-Adam-Möhler-Institut für Ökumenik in Paderborn getragen. Die Site wurde pro Monat von 2000 bis 3000 Nutzern besucht, insgesamt wurden mehr als 1.000 Kommentare auf der Site publiziert.
Hinweis: Weitere Informationen unter www.dnk-lwb.de, www.velkd.de sowie unter www.2017gemeinsam.de.