Georg Raatz (37) hat nach seiner Schulzeit und seinem Zivildienst in Bernburg/Saale von 1995 bis 2002 Evangelische Theologie an der Martin-Luther-Universität Halle/Wittenberg studiert. 2003-2007 war er als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Bereich der Systematischen Theologie an der Theologischen Fakultät der Universität Rostock tätig. Dort war Raatz unter anderem Mitglied in der Interdisziplinären Arbeitsgemeinschaft Ethik und Recht in der Medizin sowie Mitglied des Zentrums für Logik, Wissenschaftstheorie und Wissenschaftsgeschichte. Von 2007 bis 2010 absolvierte er sein Gemeindevikariat in Bützow und ist seit 2010 Pastor in Teterow im heutigen Kirchenkreis Mecklenburg. Im Rahmen seiner 2012 abgeschlossenen Promotion hat er sich mit der "Bestimmung des Menschen" beim Aufklärungstheologen Johann Joachim Spalding befasst. Im Bereich der Seelsorge hat er eine Klinische Seelsorgeausbildung (KSA) durchlaufen.
In seiner Tätigkeit als theologischer Referent für Gemeindepädagogik und Seelsorge im Amt der VELKD möchte sich Raatz für eine konzeptionelle Weiterentwicklung der evangelischen Erwachsenenbildung auf der Grundlage des christlichen Glaubens einsetzen. Dazu gehört für ihn insbesondere die Weiterarbeit am Evangelischen Erwachsenenkatechismus und an den Leitlinien kirchlichen Lebens. "Mir liegt vor allem daran, meine Arbeit auf die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Kirchengemeinden sowie auf diejenigen, mit denen wir in unseren Kirchen ins Gespräch kommen, auszurichten." In seiner Zeit als Gemeindepastor hat Georg Raatz erwachsenenpädagogische Erfahrungen in unterschiedlichen Kontexten gesammelt. Dazu gehören Film- und Themenabende unter dem Titel "Religion und solche Sachen ...", kunsthistorische Samstagabend Gottesdienste sowie ein konfessionsübergreifender "Männerstammtisch im Pfarrhaus". Die genannten Projekte sieht er "als wichtige Bestandteile einer pluralen Gemeindekultur, in der alle Generationen, Milieus und Interessengruppen ihren Ort finden." Auch in seinem neuen Tätigkeitsbereich ist ihm daran gelegen, "sich der lutherischen Identität zu vergewissern und sich zugleich auf die moderne Gesellschaft einzulassen."