Schönheitsoperationen - ein Trend und neuer Markt
Fettabsaugung, Brustvergrößerung, Facelift – ästhetisch-plastische Operationen sind ein öffentliches Thema. Mit Zunahme des medialen und öffentlichen Interesses wächst jedoch nicht nur der Patientenkreis der Spezialisten. Auch immer mehr unseriöse Anbieter und Mediziner anderer Richtungen drängen in das Fachgebiet, neue Märkte wie Schönheitsreisen ins Ausland entwickeln sich und nur wenig sachliche Mediendarstellungen lassen immer unrealistischere Schönheitsideale entstehen.
VDÄPC im Einsatz für eine seriöse Ästhetisch-Plastische Chirurgie
Da der Titel „Schönheitschirurg“ nicht geschützt ist, gibt es keine verlässlichen Zahlen über die aktuelle Anzahl von Eingriffen in Deutschland. „Schätzungsweise wurden in Deutschland im letzten Jahr 350.000 bis 400.000 Operationen durchgeführt. Fakt ist, dass unsere Mitglieder eine zunehmende Nachfrage auf Patientenseite registrieren,“ so Prof. Dr. Christian J. Gabka, Präsident der VDÄPC. Da aufgrund fehlender Richtlinien auch nicht qualifizierte Mediziner Leistungen auf dem Spezialgebiet anbieten können, steigt mit der Zahl der durchgeführten Eingriffe auch die Berichterstattung über unseriöse Anbieter und erschreckende Bilder von Behandlungsfehlern gelangen in die Öffentlichkeit. „Diese Entwicklung schadet dem Ansehen der Ästhetisch-Plastischen Chirurgie. Ein Mediziner, der ästhetisch-plastische Operationen anbietet, muss eine entsprechende Facharztausbildung absolviert haben, um ein optimales Ergebnis zu erzielen und unerwartet auftretende Komplikationen behandeln zu können. Oberflächliche Medienberichte oder unfundierte Beratungsgespräche verharmlosen die Risiken nicht fachgerecht durchgeführter Eingriffe“, kritisiert Prof. Dr. Christian J. Gabka die momentane Fehlentwicklung auf seinem Fachgebiet. Als Maßnahmen zur Qualitätssicherung bietet die VDÄPC ihren Mitgliedern deshalb Weiter- und Fortbildungskurse an und führt Qualitätschecks durch. Zudem dürfen nur Fachärzte für Plastische und Ästhetische Chirurgie der VDÄPC beitreten, die mindestens 300 ästhetische Operationen pro Jahr durchführen. Die VDÄPC weist Patienten auch darauf hin, bei Anbietern aus dem Ausland genau hinzusehen. Viele werben mit unseriösen Billigangeboten oder Paketpreisen für ihre Dienste, bieten keine Nachsorge an oder sind in Fragen der Haftbarkeit schwer zu belangen.
Eine moderne Fachgesellschaft im Dienste des Patienten
Faktenbasierte Informationen und ergebnisoffene Beratungen des Patienten müssen im Vordergrund eines jeden Arztgespräches stehen. „Durch Werbung und Medien werden heute leider falsche Vorstellungen von dem vermittelt, was schön ist“, meint Prof. Dr. Christian J. Gabka. Zum Schutz des Patienten hat die VDÄPC deshalb Kriterien für den Ablauf eines Beratungsgespräches festgelegt. Neben der Aufklärung über Risiken, zu erwartende Resultate, unterschiedliche Therapieformen und Preisgestaltungen, zählen dazu auch die Einräumung von Bedenkzeit, der Hinweis zur Einholung einer zweiten fachkundigen Meinung und selbstverständlich die Ablehnung der Operation. Die Mitglieder der VDÄPC haben erkannt, dass Schönheit zunehmend mit gesellschaftlicher Akzeptanz gleichgesetzt wird und stellen sich als verantwortungsvolle Mediziner gegen diesen Trend. Die Vereinigung appelliert an Medien und Öffentlichkeit, mehr Verantwortung beim Thema Schönheitsoperationen walten zu lassen und vor allem von der Zielgruppe Kinder und Jugendliche abzusehen.