Bei den insgesamt 105 Leistungsindikatoren weise Hessen einige herausragende Ergebnisse vor allem bei der Verbesserung der Produktivität und des Angebots auf, betonte der VhU-Geschäftsführer. Dazu gehörten vor allem die Effizienz der Bildungszeit um 21 Punkte. Die Durchlaufzeiten durch das gesamte Bildungssystem hätten sich also deutlich verkürzt. Weniger Sitzenbleiber, weniger Abbrecher, weniger verspätete Studienanfänger hätten für diese stattliche Beschleunigung gesorgt. Dazu gehöre auch ein beträchtlicher Zuwachs der investierten Mittel um knapp 12 Punkte. Der Anteil der Bildungsausgaben am Gesamthaushalt habe sich damit erhöht und zeige eine erfreuliche Priorisierung in der Ausgabenpolitik der Landesregierung. Und schließlich hätten sich auch die Ganztagesangebote um 10 Punkte verbessert. „Diese auf Zukunft angelegten Produktivitäts- und Angebotsverbesserungen geben Hoffnung, dass sich die Dynamik im gesamten Bildungssystem des Landes künftig noch mehr und noch schneller erhöhen wird, um schrittweise aus dem Mittelfeld der Länder in die Spitzengruppe aufzusteigen“, formulierte Feuchthofen als Erwartung der hessischen Wirtschaft.
Der Bildungsmonitor zeige aber auch, dass eine besondere Herausforderung für Hessen darin liege, mehr junge Menschen zu einem Studienabschluss in mathematischen, naturwissenschaftlichen und technischen Fächern (MINT) zu führen. Hier bestehe auch an der Schule noch Handlungsbedarf: Diese Unterrichtsfächer müssten einfach für junge Leute attraktiver werden, forderte der VhU-Geschäftsführer. Laut Bildungsmonitor seien 2006 in Hessen 6.317 Ingenieurstellen unbesetzt geblieben. Für ein Hochtechnologie- und Exportland wie Hessen sei aber ein hochqualifizierter technischer Nachwuchs ein entscheidender Wettbewerbsfaktor, der qualitativ wie quantitativ das gesamte Bildungswesen fordere.
Die VhU sehe den Bildungsmonitor als mittlerweile etablierten und unverzichtbaren Indikator für alle bildungsökonomisch messbaren Handlungsfelder. Durch sein jährliches Erscheinen sei er ein hervorragendes Instrument, die Wirkung eingeleiteter bildungspolitischer Maßnahmen zu prüfen und zukünftige bildungspolitische Handlungsfelder zu identifizieren. Das gelte umso mehr, als der Bildungsmonitor eben nicht durch die Landesregierungen selber, sondern von „neutraler“ wissenschaftlicher Seite erstellt werde, betonte Feuchthofen.