In seiner Auslegung führt der Vorstandsvorsitzende der Gemeinschaft von evangelischen Kirchen in Afrika, Asien und Deutschland vor Augen, was es bedeuten kann, wenn Menschen abgewiesen werden. So würde beispielsweise die Sicherung der EU-Außengrenzen dazu benutzt, um Menschen und Menschlichkeit auszugrenzen. Dies werde dann zur tödlichen Abweisung, wenn Menschen auf ihrer Flucht nach Europa sterben oder nach Zwangsrückführungen in ihren Heimatländern getötet werden.
Ferner sei er erschüttert von der „unheiligen Allianz“ derer, die gegen die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie gemeinsam unterwegs sind mit denen, die Menschen lieber im Mittelmeer ertrinken sehen als ihnen eine helfende Hand zu reichen.
In dem von der Ökumenischen Arbeitsgemeinschaft Bibellesen ausgewählten Leitwort für das Jahr 2022 sieht der Theologe die Verheißung Jesu als beste Motivation, „Dinge anzupacken, Verantwortung zu übernehmen, Ausreden sein zu lassen und Türen zu öffnen“.
Zur Person Volker Martin Dally
Volker Martin Dally ist seit Februar 2016 Generalsekretär der VEM. Zuvor leitete er fünf Jahre lang das Leipziger Missionswerk als Direktor. Von 2006 bis 2010 lebte der heute sechzigjährige Theologe und Vater von fünf Kindern mit seiner Familie in Indonesien, wo er als ökumenischer Mitarbeiter der VEM in der Christlichen Kirche Ost-Java (GKJW) für den interreligiösen Dialog und Gemeindeaufbau zuständig war. Dally war zudem viele Jahre lang Gemeindepfarrer in der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck.