Transkulturelle Netzwerke im religiösen Kontext
Die diesjährige Herbstschule beschäftigt sich mit den Potenzialen globalen Lernens in transkulturellen Netzwerken und sieht Referent*innenvorträge zu den Themen Bildung, Theologie und interkulturelle Netzwerke vor.
Professorin Dr. Claudia Jahnel von der Ruhr-Universität Bochum beispielsweise referiert über die Notwendigkeit zur Dekolonialisierung von Lernstoffen. „An der Autumn School Transcultural Networks nehmen 14 Promovierende aus 10 verschiedenen Ländern teil. Das Netzwerk, das hier entsteht, bietet nicht nur den Teilnehmenden die Chance zur akademischen Vernetzung und dazu, neue Perspektiven auf ihre Forschung zu entwickeln. Es stellt auch ein herausragendes Potenzial für die Netzwerke von Kirche und Wissenschaft dar, die an der Autumn School beteiligt sind und sie fördern: die VEM und die Universitäten in Bochum, Bamberg und Bielefeld,“ so Professorin Jahnel.
Zum Kreis der Referent*innen gehört auch Dr. Pradeep Chakkarath, ebenfalls von der Ruhr-Universität Bochum, mit seinem Vortrag über die Stabilität und Fragilität von Netzwerken aus kulturpsychologischer Sicht. Zum Thema „globales Lernen – Theorien aus der Erziehungswissenschaft“ referiert Professorin Dr. Annette Scheunpflug von der Universität Bamberg. Professor Dr. Wolfgang Jütte von der Universität Bielefeld steht mit seinem Vortrag über Kooperations- und Netzwerkforschung im Lehrprogramm.
„Diese Autumn School unterstreicht die Philosophie von GLEP. Hier haben sich alle Teilnehmenden und Begleiter*innen am Austausch von Ideen und Erfahrungen beteiligt, um transkulturelles Lernen in Kirchen zu ermöglichen. So sollte auch unsere Kirche beim globalen Lernen sein: ohne Uniformität und Dominanz, sondern in Gleichheit und mit allen unseren Unterschieden, die uns auszeichnen“, so Pfarrer Dr. Andar Parlindungan, der auf Seiten der VEM die Weiterbildung mit verantwortet.
Mission gestern und heute
Die 14 Promovend*innen besuchen auch das Museum auf der Hardt in Wuppertal, wo Christian Fröse von der Archiv- und Museumsstiftung der VEM einen Einblick in die Missionsgeschichte der heutigen Gemeinschaft von Kirchen auf drei Kontinenten gibt. Einen Überblick über den Weg der Internationalisierung der Vereinten Evangelischen Mission, der vor rund 26 Jahren eingeschlagen wurde, geben Angelika Veddeler und Andar Parlindungan von der VEM. Darüber hinaus werden Perspektiven rund um die Entwicklung von transkulturellen religiösen Lernnetzwerken während und nach der Pandemie gemeinsam diskutiert.
Seit 2019 unterstützt die VEM drei Stipendiat*innen aus Afrika, Asien und Deutschland dabei, im Rahmen ihrer Doktorarbeiten Aspekte rund um das Thema Bildung und interkulturelle Theologie im eigenen Kontext zu erforschen. Die drei Doktorand*innen werden während dieser Zeit von zwei Professorinnen der Ruhr-Universität Bochum und der Universität Bamberg betreut. Darüber hinaus haben die Studierenden die Möglichkeit, sich über ihre akademischen Projekte auszutauschen.
Ziele der Autumn School
Ziel der Autumn School ist es, qualifizierte internationale Studierende und/oder Nachwuchswissenschaftler*innen zu gewinnen und eine fachliche Fortbildung in aktuellen Forschungsgebieten sowie den fachlichen und kulturellen Austausch zu ermöglichen. Sie will außerdem einen Einblick in die deutsche Lehr- und Forschungspraxis bzw. bei Kunst- und Musikhochschulen in neue künstlerische Entwicklungen für internationale Teilnehmende geben. Darüber hinaus zielt die Autumn School darauf ab, den deutschen Hochschulen die Positionierung auf dem internationalen Bildungsmarkt, z.B. mit der Einbindung in die hochschuleigene Internationalisierungsstrategie, zu erleichtern.