Krise trifft vor allem Minderheiten
Im Mittelpunkt des Austausches standen vor allem die Bevölkerungsgruppen und Minderheiten, die von der Krise besonders betroffen sind. Hierzu gehören die Menschen, die in ländlichen Regionen leben: Neben mangelnder Ernährungssicherheit haben sie kaum Zugang zu medizinischer Versorgung und Medikamenten aus dem Ausland.
Besonders gefährdet sind auch die Hochland-Tamilen. Sie wurden unter britischer Kolonialherrschaft als Arbeitskräfte aus Indien nach Sri Lanka gebracht, um in den Teeplantagen im Hochland zu arbeiten. Angesichts der extrem niedrigen Löhne und hohen Inflation sind vor allem die Frauen, die in den Plantagen als Teepflückerinnen arbeiten, von Armut betroffen.
Deutsche Bundesregierung in der Pflicht
Dr. Jochen Motte, Mitglied des Vorstands der VEM, sieht angesichts der schweren Wirtschaftskrise in dem südostasiatischen Land auch eine Mitverantwortung der Bundesregierung mit Blick auf den humanitären Aspekt der Hilfsleistung. „Deutschland sollte als Mitglied im Pariser Club, in dem die Gläubigerländer zusammengeschlossen sind, darauf hinwirken, dass mögliche Vereinbarungen zur Lösung der Schuldenkrise nicht auf dem Rücken der Ärmsten der Armen ausgetragen werden. Ferner sollte die deutsche Regierung darauf hinwirken, dass politische und zivile Minderheitenrechte in Sri Lanka gestärkt und garantiert werden“, so Dr. Jochen Motte, der die Menschenrechtsarbeit der VEM verantwortet.