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Evangelische Kirche in Indonesien bekennt sich zum konsequenten Umweltschutz

HKBP-Kirche lehnt Regierungsangebot über Bergbaulizenz ab

(lifePR) (Wuppertal, )
Die größte evangelische Kirche Indonesiens, Huria Kristen Batak Protestan (HKBP), lehnt das Angebot der Regierung des scheidenden Präsidenten der Republik Indonesien, Joko Widodo, über die Nutzung einer Bergbaulizenz ab. In einem Schreiben erklärt der Leiter der evangelischen Batak-Kirche, Ephorus Dr. Robinson Butarbutar, dass seine Kirche sich nicht an der zerstörerischen Ausbeutung der Natur zum Zwecke der Gewinnmaximierung beteiligen werde. Vielmehr sehe er den Auftrag seiner Kirche darin, die Umwelt zu schützen und sich für die Interessen der geschädigten Menschen einzusetzen.

Kirche nimmt finanzielle Einbußen in Kauf

Der Verzicht der HKBP-Kirche auf die Inanspruchnahme der angebotenen Bergbaulizenz ist vor dem Hintergrund zu sehen, dass die Kirchen in Indonesien nicht steuerfinanziert, sondern auf zumeist wirtschaftliche Einnahmequellen angewiesen sind. Für die Kirche im indonesischen Nordsumatra, die zur Vereinten Evangelischen Mission (VEM) gehört, ist dieses Umweltengagement deshalb kein Lippenbekenntnis, sondern geht mit finanziellen Einbußen einher.

„Die HKBP-Kirche als Mitglied der VEM hat ihre prophetische Stimme erhoben, indem sie sich weigert, die angebotene Bergbaulizenz zu nutzen und Minen zu betreiben, die die Umwelt zerstören und benachteiligte Menschen schaden können. Wir in der VEM unterstützen die Entscheidung der HKBP durch Ephorus Dr. Robinson Butarbutar, da wir glauben, dass es die Mission Gottes ist, die Erde vor allen Formen menschlicher Gier, hier insbesondere durch die Bergbauindustrie, zu beschützen und nach Gerechtigkeit und Frieden zu streben, anstatt sich selbst zu bereichern“, so Pfarrer Dr. Andar Parlindungan, Generalsekretär der VEM.

Umweltbekenntnis der HKBP-Kirche von 1996

In seiner schriftlichen Ausführung bezieht sich der leitende indonesische Theologe auf das Umweltbekenntnis seiner Kirche aus dem Jahr 1996, in dem es unter anderem wie folgt heißt:

„Wir bekennen, dass der Mensch dafür verantwortlich ist, Gottes Schöpfung zu achten und zu pflegen, damit sie aufgeht, gesund bleibt und gedeihen kann. Wir lehnen zerstörerische Maßnahmen wie das Abholzen von Wäldern und das Fällen von Bäumen ab. Wir lehnen alle Aktivitäten ab, die Wasser und Luft verschmutzen, zum Beispiel durch Industrieabfälle.“

Das Schreiben weist außerdem darauf hin, dass der industrielle Abbau von Rohstoffen nachweislich als eine der Hauptursachen für die Umweltzerstörung und Klimaerwärmung gilt. Ephorus Butarbutar fordert deshalb ein technologisches Umdenken, um umweltverträglichere Technologien auf der Grundlage von Sonnen- und Windenergie zu entwickeln und einzusetzen. Darüber hinaus ermahnt er die Regierung, gegen Bergbauunternehmen vorzugehen, die ihre Minen nicht mit derartigen umweltverträglichen Technologien betreiben.

Bergbauindustrie in Indonesien verursacht Konflikte und Probleme

Der südostasiatische Inselstaat ist reich an weltweit begehrten Rohstoffen wie Nickel, Gold, Kupfer, Bauxit und Zinn. Außerdem befinden sich große Kohle- und Erdgasvorkommen in der Region. Der Abbau von Rohstoffen in Indonesien verursacht, aufgrund der vielfach damit einhergehenden massiven Umweltzerstörung, Vertreibung der indigenen Bevölkerung und Korruption, auch Konflikte und Probleme wie das Beispiel Westpapua zeigt. Dennoch beuten ausländische und einheimische Bergbauunternehmen die Rohstoffvorkommen des Landes aus Profitgier vielfach rücksichtslos und mit Billigung der Regierung aus.

Vereinte Evangelische Mission (VEM)

Die Vereinte Evangelische Mission (VEM) mit Büros in Wuppertal, Indonesien und Tansania ist eine internationale, gleichberechtigte Gemeinschaft von 39 Mitgliedern, darunter 32 evangelische Kirchen in Afrika und Asien sowie sechs deutsche EKD-Kirchen und den v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel. Die VEM verfolgt konsequent ein ganzheitliches Missionsverständnis. Dazu gehört, die Lebensumstände notleidender und benachteiligter Menschen unter Achtung ihrer persönlichen Würde und Berücksichtigung ihres kulturellen Kontexts zu verbessern.

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