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„Haben wir Gott enttäuscht? Interreligiöser Dialog als Antwort auf eine zerrissene Welt“

50. Tagung „Juden, Christen und Muslime“ in Asien, Afrika und Deutschland

(lifePR) (Wuppertal, )
„Haben wir Gott enttäuscht? Interreligiöser Dialog als Antwort auf eine zerrissene Welt“ – unter diesem Motto treffen sich im Januar und Februar 2023 zum 50. Mal Menschen jüdischen, christlichen und muslimischen Glaubens aus verschiedenen Regionen und Kontexten der Welt, um den Frieden und Dialog zwischen den Religionen zu fördern und zu stärken und sich im gleichberechtigten Austausch den Fragen der Zeit zu widmen.

Eine Konferenz auf drei Kontinenten

Seit 2005 richtet die Vereinte Evangelische Mission (VEM) die internationale Tagung „Juden, Christen und Muslime“ (JCM) in Deutschland aus. In diesem Jahr findet die JCM-Konferenz zum dritten Mal auch in den VEM-Regionen Asien und Afrika statt. 34 jüdische, christliche und muslimische Expert*innen trafen sich zunächst vom 23. bis 30. Januar in der indonesischen Provinzhauptstadt Manado (Sulawesi). Anlässlich des internationalen Holocaust-Gedenktags am 27. Januar nahmen die Vertreter*innen der drei Weltreligionen auch an einer Gedenkstunde in der Sha'ar Hashamayim Synagoge im indonesischen Tondano teil, um an die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz vor 78 Jahren und der Ermordung von insgesamt 6 Millionen jüdischen Menschen zu erinnern.

Vom 13. bis 19. Februar 2023 werden sich insgesamt mehr als 100 jüdische, christliche und muslimische Teilnehmer*innen im tansanischen Bukoba und rheinland-pfälzischen Vallendar zeitgleich treffen, um sich im Rahmen der interreligiösen Konferenz über Gemeinsames und Trennendes auszutauschen.

Religiöser Glaube in einer zerrissenen Welt

Unrechtsphänomene wie Totalitarismus, Menschenrechtsverletzungen, Kriegsverbrechen, Diskriminierung und andere Ungerechtigkeiten werden in vielen Teilen der Welt auch religiös gerechtfertigt. Die drei JCM-Tagungen in Afrika, Asien und Deutschland behandeln deshalb die Frage, was gläubige Menschen in einer zerrissenen Welt jetzt und in Zukunft im interreligiösen Dialog dagegen unternehmen können.

In theologischen Reflexionen täglicher Gottesdienste, im Austausch über religiöse Verfolgungen und Aufzeigen anderer religiöser Zeremonien wie dem Freitagsgebet, dem Schabbat und dem Sonntagsgottesdienst wird den Konferenzteilnehmer*innen ein umfassendes Verständnis für die jeweils anderen Religionen vermittelt. Inputs von jüdischen, christlichen und muslimischen Referent*innen behandeln darüber hinaus aktuelle Themen wie Menschenrechtsverletzungen und Defizite in der Gerechtigkeitskultur mit Blick auf die gegenwärtige Energie- und Nahrungsmittelkrise sowie den Klimawandel.

50 Jahre interreligiöser Dialog

Anlässlich des 50jährigen Jubiläums der diesjährigen JCM-Konferenz reflektiert der Generalsekretär der VEM, Pfarrer Volker Martin Dally, über die Herausforderung für eine friedliche Zusammenarbeit zwischen den drei abrahamitischen Religionen wie folgt: „Die Herausforderung, um die es ging und geht, ist die Frage nach der Wahrheit, oder genauer gesagt, der Anspruch, ein Botschafter der Wahrheit meines Glaubens zu sein. Menschen verschiedener Glaubensrichtungen können sich in liebevoller Toleranz begegnen. Sie können sogar einen Wahrheitsanspruch für ihren eigenen Glauben erheben und dafür eintreten, solange sie diesen Wahrheitsanspruch nie mit einem Anspruch der allgemeinen Durchsetzung verbinden.“

Die internationale Tagung richtet sich an Studierende, Lehrende sowie an Personen, die am interreligiösen Dialog interessiert sind. Weitere Informationen über die JCM-Konferenz hier.

Vereinte Evangelische Mission (VEM)

Die Vereinte Evangelische Mission (VEM) mit Büros in Wuppertal, Indonesien und Tansania ist eine internationale, gleichberechtigte Gemeinschaft von 39 Mitgliedern, darunter 32 evangelische Kirchen in Afrika und Asien sowie sechs deutsche EKD-Kirchen und den v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel. Die VEM verfolgt konsequent ein ganzheitliches Missionsverständnis. Dazu gehört, die Lebensumstände notleidender und benachteiligter Menschen unter Achtung ihrer persönlichen Würde und Berücksichtigung ihres kulturellen Kontexts zu verbessern.

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