Als Folge des Aufrufs gingen insgesamt 26 Projektanträge mit einer Gesamtfördersumme von über 520.000 Euro aus zahlreichen Mitgliedskirchen in Afrika und Asien bei der VEM in Wuppertal ein. Nach ausgiebiger Prüfung traf der international zusammengesetzte Projektausschuss der VEM Ende November 2021 eine Auswahl und entschied, acht Projekte – vier in Afrika und vier in Asien - für ein nachhaltiges Wassermanagement mit einer Gesamtsumme von rund 160.00 Euro zu unterstützen.
Zu den geförderten Projekten gehören beispielsweise eine solarbetriebene Wasseraufbereitungsanlage und zwei neue Wasserentnahmestellen in Zutshwa der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Botswana. Die Gemeindeverwaltung und die örtliche Grundschule werden damit erstmals mit eigenen Sanitäranlagen ausgestattet. Zudem soll ein bestehendes Bohrloch für die Versorgung des Viehs und die Bewässerung der Hausgärten ausgebaut werden. Außerdem ist geplant, alle Dorfbewohner*innen im Umgang mit Hygienemaßnahmen zu schulen.
In Asien erhielt unter anderem die Junior High School der Christlich-Protestantischen Angkola-Kirche in Indonesien den Zuschlag. Die Schule liegt im schwer zugänglichen Hochland der Küstenregion Sumatras. Vor Ort gibt es keine Quelle für sauberes Wasser. Vor Unterrichtsbeginn müssen die rund 200 Schülerinnen und Schüler das Wasser aus den umliegenden Brunnen bis zur Schule tragen, um die baufälligen Sanitäranlagen überhaupt nutzen zu können. Mit den jetzt bewilligten Projektgeldern wird die Schule ihre maroden Sanitäranlagen renovieren und eine eigene Wasserquelle auf dem Schulgelände erschließen können.
„Die Wassermanagement-Projekte unserer Mitgliedskirchen in Afrika und Asien helfen überall dort, wo die hygienischen Zustände besonders schlimm sind, nämlich vor allem in Schulen, Universitäten, in den Dörfern auf dem Land und in den städtischen Armenvierteln. Sauberes Wasser und Sanitäreinrichtungen sind dort keine Selbstverständlichkeit so wie bei uns. Da sie aber für die menschlichen Grundbedürfnisse so essentiell sind, werden sie zu einem Menschenrecht“, so Volker Martin Dally, Generalsekretär der VEM.
Die Vereinten Nationen haben in ihrer Agenda 2030 17 Ziele für eine nachhaltige Entwicklung zur Förderung eines dauerhaften Friedens und Wohlstands und zum Schutz der Umwelt formuliert. Seit 2016 sind weltweit alle Länder aufgerufen, diesen globalen Plan durch konkrete Entwicklungsprojekte zu verwirklichen. Die Bedürfnisse und Prioritäten der schwächsten Bevölkerungsgruppen und Länder stehen im Mittelpunkt der Agenda. Das SDG Nr. 6 „sauberes Wasser und Sanitäreinrichtungen“ zielt darauf ab, die Hygienebedingungen in den betroffenen Regionen so zu verbessern, dass Millionen Menschen nicht mehr an Krankheiten sterben, die mit einer effektiveren Wasserwirtschaft vermeidbar sind.