Max Goll, 1908 im Haus neben dem Nölliturm geboren, war der sechste Direktor in der Geschichte der Verkehrsbetriebe der Stadt Luzern und ist der Vor-Vorgänger des Unterzeichneten. Er versah sein Amt mit viel Engagement während 23 Jahren von 1949 bis 1972. Bei seinem Amtsantritt war er 41 Jahre alt. 1972 ging er ordentlich in Pension.
In die Amtszeit von Max Goll fiel unter anderem die Aufhebung des Trambetriebes. 1961 fuhr auf der Linie 1 zum letzten Mal das Tram nach Kriens. Max Goll ist auch heute noch überzeugt, dass es richtig war, in der Stadt Luzern das Tram durch Trolleybusse zu ersetzen. Betrachtet man die damaligen Verhältnisse, ist der damalige Entscheid durchaus verständlich, war doch die Zeit geprägt vom Wunsch nach einer "auto- und velogerechten Stadt" mit fliessendem Verkehr.
Um dieses Ziel zu erreichen, war das alte Luzerner Tram buchstäblich "im Weg". Von anderen Städten – wie Basel, Zürich und Bern – weiss man heute, dass man dort im Nachhinein froh ist, dass der politische Prozess so "langsam" war, dass es gar nie zur "Tramabschaffung" kam, obwohl auch dort solche Tendenzen erkennbar waren. Wie dem auch sei. Die Luzerner Tramära dürfte definitiv vorbei sein.
Max Goll war ein begeisterter Alpinist und im Schweizerischen Alpenclub (SAC) engagiert. In den 50er Jahren war er Präsident der SAC Sektion Pilatus und wurde deshalb an der GV vom 14. März 1958 zum Ehrenmitglied ernannt. In seiner Amtszeit viel zu Reden gab die Erschliessung des Luzerner Hausberges (Pilatus) mittels einer Luftseilbahn. Max Goll nimmt immer noch an den SAC-Zusammenkünften der Ehrenmitglieder teil.
Der Jubilar unternimmt fast täglich kleine Spaziergänge in seine nähere Umgebung, liest und verfolgt das aktuelle Geschehen als Zeitungsleser. Trotz verschiedener Altersbeschwerden erfreut sich Max Goll guter Gesundheit und lädt sich gerne zu einem Fondue-Essen ein.
Aus Anlass seines 100. Geburtstages wird die vbl-Musik im Betagtenzentrum Eichhof, wo Max Goll heute lebt, auftreten und ihm ein Ständchen bringen. Weitere Auskünfte erteilt der Unterzeichnete.