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VCD begrüßt Entscheidung / weitere Maßnahmen gegen steigende Klimabelastung durchs Fliegen unabdingbar

EU-Kompromiss zur Einbeziehung des Flugverkehrs in den Emissionshandel

(lifePR) (Berlin, )
Der Verkehrsclub Deutschland e.V. (VCD) begrüßt ausdrücklich, dass nun endlich auch der Flugverkehr in den europäischen Emissionshandel einbezogen werden soll. Gleichzeitig fordert der ökologisch orientierte Verband eine deutliche Verschärfung des heute von Europarat, EU-Parlament und Europäischer Kommission ausgehandelten Kompromisses und mahnt weitere Maßnahmen zum Klimaschutz an.

"Angesichts der rasanten Zunahme des Flugverkehrs ist die heute in Brüssel erzielte Einigung nicht ausreichend", kommentiert Doris Neuschäfer vom VCD-Bundesvorstand. "Wenn dieses klimapolitische Instrument greifen soll, muss es die höhere Klimawirksamkeit der Flugverkehrsemissionen berücksichtigen. Der VCD fordert deshalb die Anwendung des Faktors 3 für Verschmutzungsrechte im Flugverkehr." Flugzeuge stoßen ihre Schadstoffe nicht am Boden, sondern direkt in der Atmosphäre aus, wodurch sie nach Einschätzung des Weltklimarates IPCC um den Faktor 2 bis 4 klimawirksamer sind. Darin ist auch die Wirkung der anderen Treibhausgaskomponenten und nicht nur des CO2-Anteils berücksichtigt.

"Dass nach den bisherigen Plänen nur 15 Prozent der Zertifikate versteigert werden sollen, ist viel zu wenig", kritisiert Neuschäfer weiter. Die kostenlose Verteilung von Emissionszertifikaten benachteilige Unternehmen, die bereits in effizientere Technik investiert haben, gegenüber Unternehmen mit veralteter Technik. Auch würden die Reduktionsziele von drei bzw. fünf Prozent bis 2012 bzw. 2013 bei weitem nicht ausreichen, um die Klimabelastung spürbar zu senken. Neuschäfer:

"Als Bezugszeitraum für die Reduktionen den Durchschnitt der Jahre 2004 bis 2006 zu nehmen, kommt vor allem der Luftfahrtbranche, die in den letzten Jahren enorm gewachsen ist, entgegen. Dabei gibt es verwertbare Emissionsdaten bereits seit dem Jahr 2000."

Um der steigenden Klimabelastung durch die Luftfahrt entgegenzuwirken, sind weitere Maßnahmen dringend erforderlich, die die bisherigen Kostennachteile umweltfreundlicherer Verkehrsmittel wie der Bahn ausgleichen. Der VCD fordert daher, eine Kerosinsteuer einzuführen. "Auch eine nationale Ticketabgabe ist unkompliziert und ohne Umschweife umsetzbar", erklärt VCDVerkehrsreferent Heiko Balsmeyer. "So kann die weitere Verlagerung von überflüssigen Kurzstreckenflügen auf die Bahn gefördert werden." Ebenso seien Konzepte für die Verlagerung von Gütern auf die Schiene gefragt. Sonst würden die CO2-Einsparungen in anderen Bereichen durch weiteres Wachstum im Flugverkehr aufgefressen.
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